04 Oktober 2007

Quäker

Quäker

Die Religiöse Gesellschaft der Freunde, so die offizielle Bezeichnung der Quäker, ist eine Religionsgemeinschaft christlichen Ursprungs, die vor allem in den englischsprachigen Teilen der Welt sowie in einigen Staaten Lateinamerikas und Afrikas verbreitet ist. Sie entstand in der Mitte des 17. Jahrhunderts im Nordwesten Englands. Als Gründer der Quäkerbewegung wird George Fox (1624–1691), ein Handwerker und Laienprediger, angesehen. Der Name Quäker stammt vom englischen to quake, beben
Zusammen mit den Mennoniten und der Church of the Brethren zählen die Quäker zu den drei „historischen Friedenskirchen“.

(1947 erhielten amerikanische und englische Quäker, für ihren Einsatz, den Friedensnobelpreis)


Mehr oder weniger bekannte Quäker:

Gerrard Winstanley
(* 1609 in Wigan, Lancashire; † 10. September 1676) war ein protestantischer (Quäker) Reformer und politischer Aktivist in England. Er führte zur Zeit des Protektorats (1649–1658) von Oliver Cromwell die Gruppe der True Levellers („wahre Gleichmacher“) an, die von ihren Gegnern abfällig Digger - „Buddler“ - genannt wurden. Sie besetzten und bearbeiteten öffentliche Ländereien und verteilten die Erträge kostenlos an Bedürftige, um damit für eine umfassende Landreform und das Gemeineigentum zu werben. Diesen Frühkommunismus begründete Winstanley ausschließlich aus der Bibel heraus.

Mary Barrett Dyer
(* um 1611 in London, † 1. Juni 1660 in Boston) war eine Quäkerin, die in Boston (Massachusetts) gehängt wurde, weil sie die Stadt wiederholt betreten hatte, obwohl die Quäker aus ihr verbannt waren. Sie gilt als die letzte religiöse Märtyrerin Nordamerikas.


William Penn
(* 14. Oktober 1644 in London; † 30. Juli 1718 in Ruscombe, Berkshire) war ein Quäker. Er gründete die Kolonie Pennsylvania im Gebiet der heutigen USA, verfasste 1693 den Essay towards the Present and Future Peace of Europe.

Benjamin Lay
(* 26. Januar 1682 in Colchester, England; † 3. Februar 1759 in Abington, Pennsylvania) war ein englischer Philanthrop, Schriftsteller und Quäker. Gezeichnet durch körperliche Behinderungen, trat er als Abolitionist gegen die Sklaverei ein.

Lay hatte Vorbildfunktion für

John Woolman (* 19. Oktober 1720 in Northampton, New Jersey; † 7. Oktober 1772 in York) war ein amerikanischer Quäker-Prediger und Sklavereigegner.

Elizabeth Fry
(* 21. Mai 1780 in Cartham Hall bei Norwich; † 12. Oktober 1845 in Ramsgate) war britische Quäkerin, Reformerin, des Gefängniswesens und ist als „Engel der Gefängnisse“ bekannt.

Susan B. Anthony

(* 15. Februar 1820 in South Adams, Massachusetts; † 13. März 1906 in Rochester, New York) war eine Quäkerin, Pionierin der US-amerikanischenFrauenrechtsbewegung. Sie wurde "Napoleon der Frauenbewegung" genannt.

Lucretia Mott
(* 3. Januar 1793 auf Nantucket; † 11. November 1880 bei Philadelphia; geb. Coffin) war eine Quäkerin, US-amerikanische Abolitionistin und Frauenrechtlerin.

Alice Stokes Paul

(* 11. Januar 1885 in Mount Laurel, New Jersey; † 9. Juli 1977 in Moorestown, New Jersey) war eine Quäkerin und führende US-amerikanische Suffragette und Frauenrechtlerin. Zusammen mit Lucy Burns, einer engen Freundin, und einer Reihe anderer Frauen führte sie zwischen 1912 und 1920 den erfolgreichen Kampf um das Frauenwahlrecht in den USA. Der 19. Zusatz zur Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika, der den Frauen das Wahlrecht garantierte, wurde 1920 vom US-Kongress beschlossen.

Elisabeth Abegg
(* 3. März 1882 in Straßburg; † 8. August 1974 in Berlin) war eine deutsche Quäkerin, Pädagogin. Während des Dritten Reichs war sie Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime.

JONES, Rufus
, *25.1. 1863 in South China (Maine, U.S.A.), † 16.6. 1948 in Haverford (Philadelphia, U.S.A.). Quäker, Theologe, Religionswissenschaftler, Historiker, Pädagoge, Mystiker.
1934 bis 1944 leitete er das American Friends Service Committee (AFSC), zu dessen Mitbegründern er zählte. Die Gründung fand drei Wochen nach Kriegseintritt der USA am 30. April 1917 statt. Diese Organisation führte die Quäkerspeisungen für etwa eine Million Kinder in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg durch. In Haverford wurden während des Krieges amerikanische Kriegsdienstverweigerer ausgebildet, die anschließend humanitäre Hilfsdienste in Frankreich und Deutschland leisteten. Besonders hervorzuheben ist die Bemühung um den Wiederaufbau in dem kriegszerstörten Verdun. Später wurde die Hilfe nach Polen (Rückführung von Flüchtlingen) und Sowjetrußland (Hungerhilfe) ausgedehnt, in enger Zusammenarbeit mit dem späteren amerikanischen Präsidenten Herbert Hoover (1874-1964), welcher als Ernährungsbeauftragter der amerikanischen Regierung tätig war.
http://www.bautz.de/bbkl/j/jones_ru.shtml

LACHMUND, Margarethe:
* 17.9. 1896 in Wanzka, † 14.10. 1985 in Köln. Sozialarbeiterin, Quäkerin. ..."In den 1950er Jahren begleitete sie kritisch die Formulierung der Ausführungsbestimmungen für Kriegsdienstverweigerung und seine gesetzliche Verankerung in der BRD. Zusammen mit Friedrich Siegmund-Schulze (1885-1969) und Heinz Kloppenburg
(Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon)
http://www.bautz.de/bbkl/l/lachmund_m.shtml

Ergänzend: Margarethe Lachmund war ursprünglich Jüdin


FUCHS, Emil:
* 13.5. 1874 in Beerfelden (Odenwald), † 13.2. 1971 in Berlin. Theologe, Religionswissenschaftler, Sozialist, Quäker, Schriftsteller."
Gemeinsam mit den Quäkern setzte er sich dafür ein, daß es Soldaten, die den Dienst mit der Waffe bei der Volksarmee verweigerten, möglich wurde, ihren Dienst als sogenannte "Bausoldaten" abzuleisten. 1954 wurde er von Otto Nuschke (1883-1957) zum Ehrenmitglied der Blockpartei ernannt.
(Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon)
http://www.bautz.de/bbkl/f/fuchs_em.shtml

Ergänzend: Nach seiner Emeritierung 1958 trat Fuchs aus der evangelischen Kirche aus.


Konrad Tempel

Im folgenden Beitrag beschreibt Konrad Tempel, Quäker aus Hamburg, die Vorbereitungen zum ersten deutschen Ostermarsch. Er war wie seine Frau Helga Tempel Mitglied in dem "Aktionskreis für Gewaltlosigkeit", einer pazifistischen Gruppe, die sich Mitte der 50er Jahre gegründet hatte. Im Spätsommer 1959 begannen sie mit der Suche nach einem geeigneten Ort, um eine Demonstration gegen Atomwaffen durchzuführen......
http://www.friedenskooperative.de/netzwerk/histo007.htm

Elisabeth Friederike Rotten

(* 15. Februar 1882 in Berlin; † 2. Mai 1964 in London, Grab in Saanen) war Quäkerin, Reformpädagogin (Montessorieschulen) und Friedensaktivistin.

Philip John Noel-Baker, Baron of the City of Derby
(* 1. November 1889 in London; † 9. Oktober 1982 in London) war Quäker, Leichtathlet und Mitglied des britischen Parlaments und erhielt 1959 den Friedensnobelpreis für seinen Einsatz für den internationalen Frieden.



Sir Ben Kingsley
(* 31. Dezember 1943 in Scarborough, Yorkshire; eigentlich Krishna Bhanji) ist ein Quäker, britischer Schauspieler, der für seine enorme Wandlungsfähigkeit und seine Darstellung historischer Persönlichkeiten wie etwa Mahatma Gandhi, Simon WiesenthalWladimir Iljitsch Lenin bekannt ist.

Paul Oestreicher
(* 29. September 1931 in Meiningen) ist ein anglikanischer Pfarrer und Domkapitular Emeritus. Er war Domkapitular und Leiter des Versöhnungszentrums der Kathedrale von Coventry in England und Vorsitzender der britischen Sektion von Amnesty International. Er ist Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse. Quäker seit 1983

Wo nicht ausdrücklich anders vermerkt, stammen Angaben aus Wikipedia.

Weitere bekannte Quäker unter Wikipedia



Aktuelles:

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