31 Oktober 2007

Standesamt 30.10.07

Nach 10 Jahren Lebensgemeinschaft haben wir es gewagt.



Mutter vor dem Standesamt



Gäste


Standesbeamtin Andrea Rieger hat diese Text geschenkt:

Sie haben sich kennen und lieben gelernt. Einen Menschen lieben, heißt einwilligen, mit ihm alt zu werden und das Leben mit ihm zu teilen.

Wenn 2 Menschen JA sagen zueinander, heißt das - Sie wollen die Liebe wagen.

Wenn 2 Menschen Ja sagen zueinander, erklären Sie sich bereit, einander anzunehmen mit Vor- und Nachteilen, mit Sonnen- und Schattenseiten.

Wenn 2 Menschen Ja sagen zueinander, und dies ein Leben lang zu sagen bereit sind, geben Sie einen großen Vorschuss an Vertrauen. Sie trauen sich, einander zu trauen.

Wenn 2 Menschen Ja sagen zueinander, brauchen Sie das Wohlwollen und die guten Wünsche ihrer Mitmenschen.

Wenn 2 Menschen Ja sagen zueinander, und bereit sind, es auch nach 25 oder 50 Jahren zu wiederholen, erfordert dies Hingabe, Großmut und die stete Bereitschaft, zu vergeben und zu verzeihen.

Und mit dem Ja-Wort versprechen Sie sich, nie das Interesse aneinander zu verlieren und einen gemeinsamen Lebensweg gehen zu wollen.

Und deswegen steht das kurze Wörtchen JA jetzt ganz im Mittelpunkt.. und erfordert doch das meiste Nachdenken.






Das Ja-Wort



P. unterschreibt



M. unterschreibt






Naja, nicht ganz getroffen. :-)



P. neue Familie

Die politische Situation zur Zeit Jesu

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Die politische Situation zur Zeit Jesu

Zur Jahrzeitenwende wird die "Welt" (zumindest die des damals bekannten Abendlandes) von den Römern von ihrer Hauptstadt Rom aus konkurrenzlos beherrscht. Derzeitiger Kaiser ist Augustus, der bis 31 v.Chr. noch Oktavian hieß, seit 12 v.Chr. Pontifex Maximus ist und im Jahr 14 sterben wird. Die Weltbevölkerung beträgt nach Schätzung des ausgehenden 20. Jhd. zum Zeitpunkt "Null" etwa 160 Millionen Menschen.
Im Norden Syriens bewohnten hauptsächlich die hebräischen Aramäer, die Küstenstriche wie von alters die Phöniker, im Süden siedelten die Araber, in Palästina konzentrierten sich die Juden, umgrenzt von den Huräern und den Idumäern. Mitten unter diesen semitischen Stämmen fanden sich überall Griechen, die Kraft ihrer kultureller Höhe das Übergewicht hatten. Sie waren es auch, die den Römern durch ihre Nachgiebigkeit und Anpassungsfähigkeit die Beherrschung des Landes erleichterten, wofür wieder die Römer das Vorherrschen des griechischen Elements gerne zuließen und auch begünstigten. Selbst hellenisierte Juden waren keine Seltenheit mehr. Den Juden in Palästina hatte man ihre Privilegien garantiert, die ihre politische und religiöse Unabhängigkeit enthielten. Man ließ ihnen ihren Herrscher, ihren Hohen Rat und beschränkte sich bloß auf eine Art Oberheit, die der Statthalter von Syrien ausübte, unterstützt von einem kaiserlichen Prokurator, der seinen Sitz in Jerusalem hatte. Im Gegensatz zum übrigen Syrien war Palästina jedoch stets ein unruhiger Boden.
Jesus - das kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie "Jahwe hilft, ist Rettung". Er ist spätestens "im Jahre 4 vor Christus" geboren. Sein Geburtsjahr fällt also in die Regierungszeit des römischen Kaisers Augustus (27 v. - 14 n.Chr.) und des von Rom abhängigen Königs Herodes des Großen (37 - 4 v. Chr.). In dieser Zeit wird Palästina von der römischen Besatzungsmacht kontrolliert und ist die Heimat eines religiös zerstrittenen Volkes. Es herrschen Rechtsunsicherheit und Korruption. Viele Juden sind arm. Räuberbanden verunsichern die Wege. Aufstände werden mit harter Hand unterdrückt, Tausende erleiden den Tod am Kreuz.

Herodes I., der Große (ca. 72 bis 4 vor Christus)

König des jüdischen Hasmonäerreichs von Roms Gnaden.
Um 72 vor Christus geboren, war Herodes ab 47 vor Christus Statthalter von Galiläa, musste aber sieben Jahre später nach Rom fliehen und wurde römischer Bürger. Erst als Jerusalem 37 vor Christus von römischen Legionen erobert wurde, konnte er nach Palästina zurückkehren und das ganze jüdische Land unter seiner Herrschaft vereinigen.
Obwohl er ein geschickter Politiker war und ab 20 vor Christus den Neubau des Tempels von Jerusalem begann, wurde er von den Juden gehasst, denn er förderte die Hellenisierung des Landes, legte ihm hohe Steuern auf und ging rücksichtslos gegen Widersacher vor.
Seine Grausamkeit war sprichwörtlich. 29 vor Christus ließ er seine Frau Mariamne hinrichten. 7 vor Christus ihre beiden Söhne und 4 vor Christus seinen eigenen ältesten Sohn. Die von ihm befohlene Ermordung aller Knaben in Bethlehem wird nur in der Bibel berichtet. Nach seinem Tod 4 vor Christus wurde das Königreich unter seinen Söhnen Herodes Archelaos, Herodes Antipas und Philipp aufgeteilt. Die strenggläubigen Juden waren Gegner der Dynastie und betrieben die Verwandlung Judäas in eine römische Provinz.
Die Parther stellten also bei ihrem Einfall in Syrien (40 v. Chr.) das Königreich Judäa wieder her, und die Römer erkannten Herodes den Großen als König an, um sich seiner Hilfe zu versichern. Es begann demnach zur Zeit des Kaisers Augustus eine neue Epoche starker staatlicher und kultureller Entwicklung.

Augustus (63 vor Christus bis 14 nach Christus)

Begründete das "Goldene Zeitalter" Roms.
Der erste römische Kaiser, am 23. September 63 vor Christus als Gaius Octavius geboren, wurde von seinem Großonkel Caesar, der ihn schon früh förderte, testamentarisch adoptiert und zum Haupterben eingesetzt. In seinem Kampf um dieses Erbe unterstützte er zunächst den Senat gegen Antonius, schloss aber 43 mit diesem und Lepidus das 2. Triumvirat zur Ausschaltung aller Gegner. Im anschließenden Kampf um die Alleinherrschaft konnte er 36 Lepidus verdrängen und die westliche Reichshälfte unter seine Kontrolle bringen. Im Konflikt mit Antonius brachte er es dahin, daß der Senat der Königin Kleopatra den Krieg erklärte.
Der Sieg in der Seeschlacht von Actium (31) und der Tod des Antonius (30) machten ihn zum Alleinherrscher. Obwohl Augustus dem Senat formell seine Ausnahmegewalten zurückgab, blieb er der erste Mann im Staate (Princeps), was sich in dem 27 verliehenen Beinamen Augustus (,,der Erhabene") manifestierte. Die langjährige Bekleidung des Konsulats und die sukzessive Übernahme aller Schlüsselpositionen kennzeichneten den Übergang von der Republik zum römischen Kaisertum (Prinzipat).
Augustus sorgte im Inneren für eine umfassende Friedensordnung (Pax Romana), die der Rechtssicherheit und dem Wohlstand verpflichtet war, während seine Kriege in Spanien, an Rhein und Donau der Abrundung der Reichsgrenzen dienten - wobei allerdings die Elbgrenze infolge der Niederlage des Varus nicht gehalten werden konnte. Die Regelung seiner Nachfolge war von Tragik überschattet. Nach dem Tod aller präsumtiven Erben musste er schließlich Tiberius adoptieren. Augustus starb am 19. August 14 nach Christus in Nola. Er wurde unter die Staatsgötter erhoben und blieb Vorbild für alle künftigen Kaiser. In dem nach ihm benannten "Augusteischen Zeitalter" erlebten römische Kunst und Kultur ihren ersten Höhepunkt.
Augustus ist seit der Antike bis in die Neuzeit sehr unterschiedlich beurteilt worden: Auf der einen Seite wurde sein skrupelloses Machtstreben kritisiert, insbesondere die Rolle, die er bei der Proskription der Caesargegner spielte. Auf der anderen Seite wurden seine Qualitäten als Herrscher und seine Leistungen zur Stabilisierung des römischen Staates lobend anerkannt, u. a. auch von Tacitus, einem treuen Verfechter der Republik.

Tiberius (42 vor bis 37 nach Christus)

Unter seiner Herrschaft wurde Jesus gekreuzigt.
Der zweite Kaiser Roms (seit 14 nach Christus) wurde 42 vor Christus als Tiberius Claudius Nero geboren. Die zweite Ehe seiner Mutter Livia mit dem späteren Kaiser Augustus eröffnete ihm eine erfolgreiche Laufbahn. Als kompetenter Feldherr stand er lange Jahre in Pannonien, Illyrien und Germanien im Feld.
Als Adoptivsohn des Augustus trat er dessen Nachfolge an. Seine nach außen hin von Mäßigung, Gerechtigkeit und Wohlfahrt geprägte Herrschaft lief in den Bahnen seines Vorgängers, wurde aber durch starke Reibungen innerhalb der Kaiserfamilie (Agrippina die Ältere) und durch das Doppelspiel und den Sturz des allmächtig gewordenen Gardepräfekten Sejan (31) überschattet.
Freudlose Pflichterfüllung und persönliche Schicksalsschläge machten aus Tiberius einen maßlos misstrauischen und verschlossenen Einzelgänger, der die letzten elf Jahre seines Lebens auf der Insel Capri verbrachte. Er starb 37 nach Christus. Das Bild, das die antike Überlieferung (vor allem Tacitus) von ihm als grausamen und perversen Tyrannen zeichnet, ist von der modernen Forschung als nicht haltbar entlarvt worden.
Das öffentliche Auftreten Jesu fällt also in die Regierungszeit des Tiberius. Von Jerusalem aus, der Heiligen Stadt, dem Ort des Tempels als dem Zentrum der jüdischen Religion, blickte man eher hochmütig, in vornehmen Kreisen sogar mit Verachtung auf die Galiläer herab. Sie galten als die armen und ungebildeten Leute vom Land. Man warf ihnen vor, die Gebote der Tora nicht ernst genug zu nehmen und zu wenig Bereitschaft zu zeigen, das Gesetz überhaupt zu studieren. Galiläa, die Grenzprovinz zum heidnischen Ausland - ein richtiger Heidenkreis!
Die galiläische Landbevölkerung zur Zeit Jesu lebte in sehr einfachen Verhältnissen, am Rande der Armut mit düsteren Zukunftsaussichten. Als Sohn eines Zimmermanns, eines wichtigen und sehr geachteten Berufes, gehörte Jesus wohl nicht zu den Ärmsten der Armen, es spricht aber vieles dafür, dass die Familie Jesu zur Unterschicht der palästinensischen Bevölkerung zu rechnen ist. Eine Mittelklasse gab es in Palästina ohnehin nicht - den wenigen Reichen, zu denen neben dem Herodianischen Königshaus auch die wohlhabenden Priesterfamilien in Jerusalem gehörten, stand die große Mehrheit der Armen gegenüber. Besonders verachtet von ihren jüdischen Landsleuten waren die Zöllner, weil sie im Dienst der verhassten römischen Besatzungsmacht standen.
Zur dieser Zeit waren es keineswegs nur einzelne, die aus ärmlichen Lebensverhältnissen in wirkliche Armut und Elend abgerutscht waren. Es wurden immer mehr, gerade in der ohnehin benachteiligten Landbevölkerung Galiläas. Als Angehörige des jüdischen Volkes mussten auch die Galiläer eine Reihe von religiösen Pflichten erfüllen, die vom Tora-Gesetz vorgeschrieben waren. So war ein frommer Jude auch dazu verpflichtet, jährlich den sogenannten Zehnten zu entrichten, d.h. den zehnten Teil der gesamten landwirtschaftlichen Erzeugnisse an die Priesterschaft des Tempels von Jerusalem abzugeben. Hinzu kam noch die Verpflichtung, eine besondere Tempelsteuer zu zahlen. Diese diente unter dem König Herodes begonnenen Neubau und dem kostspieligen Tempelbetrieb. Allein diese beiden Abgaben mussten einen Großteil der ohnehin nicht wohlhabenden Bevölkerung Galiläas in Verschuldung und Armut treiben. Weit schlimmer noch war aber die Steuerlast, die ihr von der römischen Besatzungsmacht aufgebürdet wurde.
Der Zehnte und die Tempelsteuer waren religiöse Verpflichtungen, Gebote der Tora, deren Geltung von allen Juden akzeptiert wurde. Diese Abgaben konnte man daher vergleichsweise leichter ertragen als die Steuern für den verhassten römischen Kaiser. Neben den indirekten Steuern, den Zöllen, war es vor allem die sogenannte Kopfsteuer, auf die jeder fromme Jude mit Wut und Empörung reagieren musste: Durfte das jüdische Volk, das Volk »Jahwes«, einem römischen Kaiser überhaupt Steuern bezahlen? War das nicht gleichbedeutend damit, den heidnischen Kaiser von Rom - und nicht Jahwe - als legitimen Herrscher anzuerkennen? War es nicht Götzendienst, mit dem römischen Silberdenar (der zudem das Bild des »göttlichen Kaisers« trug) die geforderte Kopfsteuer zu entrichten?
Aber was blieb den Juden anderes übrig - sie mussten zahlen. Hätten sie es gewagt, die Steuern zu verweigern, dann hätte sie die ganze Härte und Grausamkeit der römischen Besatzungsmacht getroffen. Ein galiläischer Bauer wäre von seinem Grund und Boden vertrieben und zu einem Sklaven gemacht worden. Einem entflohenen Sklaven schließlich drohte ebenso wie einem Aufständischen die Todesstrafe der Kreuzigung! Besonders in der Heimat Jesu, in Galiläa, ist die römische Besatzung als unerträglich empfunden worden.
Gerade in Galiläa hatte sich der religiös-politische Konflikt zwischen Juden und Römern dramatisch zugespitzt, zu einer Zeit, als Jesus etwa zwölf Jahre alt gewesen war. Im Jahr 6 n. Chr. war Judäa zu einer offiziellen römischen Provinz unter dem Präfekten Pilatus geworden. Seit dieser Zeit galt für alle Juden die Steuerpflicht gegenüber dem Kaiser.

Die Zeloten

Die Zeloten sind eine jüdische religiöse Gruppierung, die für ihre fanatische Auflehnung gegen die römische Herrschaft im Judäa des 1. Jahrhunderts n. Chr. bekannt wurde. Die Zeloten entwickelten sich zu einer eigenständigen politischen Gruppe während der Regierungszeit (37-4 v. Chr.) Herodes′ des Großen. Mit der Parole, es sei Götzendienst, dem Kaiser Steuern zu zahlen, rief Judas der Galiläer zum gewaltsamen Widerstand gegen die Römer auf. Damit begründete er die Widerstandsbewegung der Zeloten, die vor allem zu einer Bewegung galiläischer Juden werden sollte. Judas hatte seine Leidensgenossen aufgerufen, zu den Waffen zu greifen und die Römer in einem Partisanenkrieg aus Palästina zu vertreiben. In Sepphoris, nur wenige Kilometer von Nazareth entfernt, war der Zelotenführer zum erstenmal öffentlich aufgetreten und hatte viele Männer für seine Widerstandsbewegung begeistern können. Auch Pharisäer gehörten dazu, denn sie stimmten mit den Zielen der zelotischen Freiheitskämpfer weitgehend überein. Die Zeloten waren der extremistische, militante Flügel der Pharisäer. Unter den Zeloten galt die Überzeugung, eine revolutionäre Veränderung der bestehenden Machtverhältnisse sei notwendig, damit das Reich Gottes kommen könne. Nur wenn sie selbst durch ihren aktiven Befreiungskampf dazu beitragen würden, werde Jahwe sein Gottesreich in Israel errichten. Die Zeloten wollten die Römer aus dem Land jagen und das alte Königreich Israel mit Waffengewalt wiederherstellen.
In kürzester Zeit war Galiläa zu einem Fieberherd geworden, zum Zentrum des zelotischen Aufstandes gegen die römische Besatzungsmacht. Eine extremistische Gruppe der Zeloten, Sikarier (,,Dolchmänner") genannt, ermordete Römer und einige wichtige jüdische Persönlichkeiten, die mit den römischen Behörden gemeinsame Sache machten. Freilich konnten die Zeloten den gut ausgebildeten und waffentechnisch überlegenen römischen Söldnern nicht wirklich gefährlich werden. Es gelang ihnen aber immer wieder, aus dem Hinterhalt Überfälle auf kleine Gruppen römischer Soldaten auszuüben, Waffen zu erbeuten, um sich dann blitzschnell in sichere Verstecke - oft in Höhlen - zurückzuziehen.
Wegen der Übermacht der römischen Soldaten waren die Erfolge der Zeloten meist nur vereinzelt und von kurzer Dauer, die Rache der Römer dagegen grausam und abschreckend. Der Aufstand wurde schließlich blutig niedergeschlagen, viele Dörfer Galiläas wurden zerstört, weil man dort - zu Recht - weitere Anhänger und Schlupfwinkel der Zeloten vermutete. Zweitausend zelotische Widerstandskämpfer sind damals auf den Befehl des römischen Feldherrn Varus gekreuzigt worden!
Trotz der abschreckenden Massenkreuzigungen war der Widerstand der Zeloten nicht gebrochen. Immer wieder flackerten in Galiläa Aufstände gegen die Römer auf, der ungleiche Kampf ging noch jahrzehntelang weiter. Auch zwei Söhne des Judas endeten am Kreuz. Einige seiner Enkel waren später am Höhepunkt des zelotischen Aufstandes beteiligt, dem jüdischen Krieg, der 70 n. Chr. mit der Eroberung Jerusalems und mit der Zerstörung des Tempels endete. Sie gehörten auch zu den Verteidigern von Masada am Toten Meer, wo die Zeloten und andere jüdische Widerstandsgruppen (auch Pharisäer und Essener gehörten dazu) sich am Ende des schon verlorenen Krieges noch drei Jahre lang verzweifelt gegen die Römer zur Wehr gesetzt hatten. - Masada war eine ehemalige Burgfestung des Herodes gewesen, 440 Meter hoch über dem Westufer des Toten Meeres gelegen, nicht weit entfernt von Qumram. Sie wurde zum Schauplatz einer grausamen Tragödie. Als es den Römern nach mehrjähriger Belagerung gelungen war, die Festung zu stürmen, fanden sie nur noch Tote: fast 1000 Menschen - Männer, Frauen und Kinder. Die Widerstandskämpfer hatten sich in ihrer Verzweiflung zu einem Massenselbstmord entschlossen. Sie hatten lieber sterben wollen, als den verhassten Römern in die Hände zu fallen. Nur einige wenige Frauen und Kinder hatten sich in einer unterirdischen Wasserleitung verstecken können und waren dadurch am Leben geblieben.

Pontius Pilatus

Pontius Pilatus war zu Jesu Zeit der mächtigste Mann in Israel: Der Statthalter des Kaisers in Jerusalem. Wir wissen ziemlich viel von ihm aus römischen Quellen. Als Tiberius 14 n. Chr. in Rom an die Macht kommt, kommen in seinem Gefolge viele andere mit nach oben. Darunter ist auch ein gewisser Aelius Sejan, den ich oben schon einmal erwähnt habe und ein enger Vertrauter von Augustus war. Sejan ist ein glühender Judenhasser, der sich die Vernichtung des jüdischen Volkes auf seine Fahnen geschrieben hat. 12 Jahre später scheint seine Stunde zu schlagen. Tiberius zieht sich aus Rom zurück und überlässt die Regierungsgeschäfte seinen Vertrauten. Plötzlich ist Sejan einer der mächtigsten Männer der Welt. Eine seiner ersten Anordnungen betrifft Pilatus. Er sendet ihn als Prokurator, als Statthalter nach Israel. Ob Pilatus wegen seiner Fähigkeiten oder seiner Freundschaft zu Sejan wegen diesen Posten erhält, wissen wir nicht. Für das, was weiter geschieht, scheint letzteres wahrscheinlicher.
Pilatus herrscht in Jerusalem mit harter Hand. Er provoziert die Juden, wo er nur kann. Lässt viel Blut fließen. Mit äußerster Schärfe versucht er die Juden zur Anbetung des Kaisers als einzigen Gott zu zwingen. Ohne Erfolg zwar, aber es ist sein Ziel immer wieder. So lässt er beispielsweise einmal ein blutiges Massaker unter galiläischen Pilgern in Jerusalem anrichten (Lk 13,1). Er ist ein harter, entschiedener Vertreter der antijüdischen Interessen Roms in Palästina. Von daher erscheint er in der Passionsgeschichte merkwürdig zögerlich. Der römische Statthalter besaß vollständige juristische Entscheidungsgewalt über alle Untertanen seiner Provinz, die sich nicht römische Bürger nennen durften. Viele Angelegenheiten, besonders wenn sie religiöse Fragen betrafen, regelte jedoch das Synedrion (Sanhedrin), als ,,Hoher Rat" die oberste jüdische Behörde Palästinas. Die Evangelien schildern, dass dieser Gerichtshof Jesus der Gotteslästerung für schuldig befand und ihn anschließend dem römischen Tribunal überantwortete, da es selbst keine Todesurteile verhängen durfte. Außerdem genoss der Verkünder der neuen Lehre inzwischen hohes Ansehen bei breiten Bevölkerungsschichten, so dass man ihn der römischen Gerichtsbarkeit übergab. So erfolgte seine Hinrichtung unter Pontius Pilatus, 26-36 Prokurator der Provinz Judäa, der ihn wegen Hochverrats nach vorheriger Geißelung wohl im Jahr 30 kreuzigen ließ.
Man hat immer wieder gesagt, die Evangelisten versuchen, Pilatus im Prozess Jesu zu entlasten, um die Juden stärker zu belasten. Aber es gibt noch eine andere Erklärung für diese Vorsicht. Sein Fürsprecher und Freund Sejan wird 31 n. Chr. verhaftet und hingerichtet, weil er einen Putsch gegen Tiberius angezettelt hat. Offenbar war ihm seine bis jetzt errungene Macht noch nicht genug, ihn dürstete nun auch noch nach der Kaiserkrone. Doch er scheitert und fällt tief. Und mit ihm seine Gefolgsleute. Sie werden überprüft. Plötzlich ist Pilatus gefährdet. Wie immer und überall werden nun Akten vernichtet, alte Feindschaften begraben, neue Freunde gesucht, Zeugen beschwichtigt oder beseitigt. Für den Moment ist das allerwichtigste: Ruhe im Land! Bloß keinen Anlass für Ärger oder Aufruhr bieten. Lieber freundlich mit dem Volk umgehen und sich vor allem die Gunst der Priester und Fürsten sichern - vielleicht sieht ja der Kaiser an mir vorüber...
So erklärt sich die Vorsicht des mächtigsten Mannes von Palästina im Prozess Jesu. Und die Taktik geht auf. Er bleibt Statthalter und ist bald wieder der alte. Die grausame Politik gegenüber den Juden setzt sich nur zwei, drei Jahre später wieder fort, bis Pilatus eines Tages endgültig über seine eigenen Füße stolpert und in der Versenkung verschwindet.
Aber hier, in Moment des Prozesses Jesu ist er vorsichtig. Hier wird Pilatus blitzartig daran erinnert, auf welch tönernen Füßen seine Macht im Grunde ruht. Abhängig ist er von der Gunst des Volkes. Er erkennt ganz klar, was hier gespielt wird: die jüdische Aristokratie, die Priester, die Fürsten sind sauer auf Jesus. Weil das Volk ihn liebt und nicht sie. Weil die Menschen an Jesu Lippen hängen und nicht an den ihren. Weil er Ruhe und Ordnung stört, indem er die Menschen daran erinnert, welchen Wert sie in den Augen Gottes haben und diese Menschen dadurch mächtig an Selbstbewusstsein gewinnen. Und genau das fürchten die Mächtigen, die Fürsten, die Politiker am meisten.
Pilatus erkennt glasklar, dass die ganze Angelegenheit im Prinzip eine innerjüdische Streiterei ist. Normalerweise würde er Jesus entweder sofort hinrichten lassen - was zählt schon ein Menschenleben -, oder, noch besser, er würde ihn wieder gehen lassen. Denn dann würden die Juden untereinander weiter streiten und er könnte sich ins Fäustchen lachen. Aber jetzt, gerade jetzt geht das leider nicht. Jetzt sind keine normalen Zeiten. Jetzt braucht Pilatus Ruhe und Frieden. Und neue Freunde unter der jüdischen Aristokratie. Und Jesus wird das Opfer. Was ist schon ein Wanderprediger gegen die Macht in Israel? Was ist ein Unschuldiger gegen den Frieden im Land?
Pilatus weigerte sich, das Urteil ohne Befragung zu bestätigen. Daraufhin nannten die Hohen Priester weitere Gründe, die Jesus belasteten, und schließlich kam es zu einer privaten Anhörung zwischen Pilatus und dem Beklagten. Offenkundig zeigte sich der Statthalter von Jesu Würde und der Offenheit beeindruckt, mit der dieser seine Fragen beantwortete (Johannes 18, 38-39 und 19, 12-15). Pilatus wird hier gezeichnet als einer, der durchaus spürt, dass dieser Jesus etwas besonderes ist. Er zögert. Windet sich hin und her, ist vorsichtig. Nicht zuletzt durch die Warnung, die ihm seine Frau zukommen lässt. Und er versucht, Jesus zu retten, ohne in seiner Zwangslage etwas falsch zu machen. Die Angst vor einem Aufstand in Jerusalem bewog Pilatus letztlich, der Forderung des Volkes nachzugeben. Im Jahr 36 wurde Pilatus nach Rom zurückberufen.

Die Pharisäer

In den etwa drei Jahren, während derer Jesus öffentlich seine Lehre verbreitete, geriet er schon früh in Konflikt mit den Pharisäern, jener religiös-politischen Gruppierung, die der jüdischen Tradition verpflichtet war und dem Urchristentum nahe stand. Die Pharisäer widersetzten sich allen griechischen und anderen fremden Kultureinflüssen. Im Gegensatz zu den Sadduzäern, die sich von ihnen in ihrer politischen und in gewissem Maße auch in ihrer religiöser Zielsetzung unterschieden, verlangten die Pharisäer, dass der Staat allein vom göttlichen Gesetz bestimmt und an diesem gemessen werden sollte.
Die Lehre der Pharisäer beinhaltete ein ethisches, geistliches und teilweise im Mystizismus wurzelndes Judentum, das die Religion während der Zerstörung des Tempels von Jerusalem (70 n. Chr.) vor dem Untergang bewahrte und später zur Grundlage des rabbinischen Judentums wurde.
Da der Verkünder der neuen Lehre jedoch inzwischen hohes Ansehen bei breiten Bevölkerungsschichten genoss, übergab man ihm der römischen Gerichtsbarkeit. So erfolgte seine Hinrichtung unter Pontius Pilatus, 26-36 Prokurator der Provinz Judäa, der ihn wegen Hochverrats nach vorheriger Geißelung wohl im Jahr 30 kreuzigen ließ.

Die Sadduzäer

Wie schon erwähnt, unterscheiden sich die politischen Ziele der Sadduzäer von denen der Pharisäern. Die Sadduzäer kann man als jüdische Schule oder Religionspartei bezeichnen, die im 2. Jahrhundert v. Chr. aufkam. Der Name leitet sich von der Priesterfamilie der Zadokiten (A.T., 1. Könige 4, 2-4) oder von Zadok ab, einem alttestamentarischen Hohepriester (2. Samuel 15, 24-29), der während der Herrschaft von König David und König Salomon lebte. Der aristokratische Stand der Sadduzäer erkannte nur die geschriebene Thora als verbindlich an, nicht jedoch die Auslegung durch die Schriftgelehrten und die Fortentwicklung der jüdischen Reinheitsgebote. Ihre Rechtsprechung war so streng, dass die Juden den Tag, an dem das Synedrion das sadduzäische als ihr Gesetzesbuch abschaffte, zum Feiertag erhoben. Die Sadduzäer verwarfen insbesondere die Tradition der Pharisäer, die eine ältere, jedoch legitime religiöse Position vertraten, und lehnten den Glauben an die Auferstehung ab. Ebenso schlossen sie auch die Unsterblichkeit sowie die Existenz von Engeln und Geistern aus. Jesus warnte mit dem Satz: ,,Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer" (Matthäus 16, 6; 16, 12) vor der sadduzäischen Lehre. Mit der Zerstörung des Tempels in Jerusalem im Jahr 70 n. Chr. ging die Zahl der Sadduzäer drastisch zurück.

Die Essener

Als vierte und letzte bedeutende Religionspartei sind noch die Essener (Essäer) zu erwähnen, die Mitglieder einer ordensähnlichen jüdischen Religionsgemeinschaft waren, die auf der Grundlage von Gütergemeinschaft organisiert wurde und sich zu strenger Askese (der Verzicht auf weltliche Genüsse mit dem Ziel, eine höhere spirituelle oder intellektuelle Erkenntnis- oder Bewusstseinsebene zu erreichen) bekannte. Der Orden bestand zwischen dem 2. Jahrhundert v. Chr. und dem 4. Jahrhundert n. Chr. in der Region des Toten Meeres. Quellen, die seine Existenz überliefern, sind die Schriften des Philo Judaeus, eines jüdischen Gelehrten und Philosophen aus dem hellenistischen Alexandria, des römischen Historikers Plinius des Älteren und des jüdischen Historikers Flavius Josephus.
In der Gemeinschaft der Essener wurde die Sklaverei zum ersten Mal als Menschenschändung verdammt. Der Überlieferung zufolge sollen sie Sklaven von Sklavenhaltern abgekauft und befreit haben. Die Essener lebten in kleinen unabhängigen Gemeinschaften, betrieben Landwirtschaft und pflegten das Handwerk.

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GRIN Verlag: Die Entwicklung des Christentums aus dem Judentum - Hausarbeit:
  • Johannes Kepler Universität, Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik
    Politische Ideenlehre, 2. Semester

    Die Entwicklung des Christentums aus dem Judentum

    von: Birgit Schweighofer


    Inhaltsverzeichnis

    1. Einleitung

    2. .Die Kreuzigung Jesu und deren Folgen

    3. Die Zeit nach der Kreuzigung

    4. Das Aufkommen der Taufe und die Entstehung des Begriffs „Christianoi“

    5. Apostelkonzil und Aposteldekret

    6. Paulus′ Missionsreisen und der jüdische Krieg

    7. Zusammenfassung

    8. Literatur


    1. Einleitung

    In meiner Arbeit möchte ich untersuchen, welche Ereignisse und Differenzen in den Ansichten zwischen den Jahren 30 und 70 nach Christus zu der Trennung von Judentum und Christentum geführt haben. Wann sich Judentum und Christentum endgültig auftrennten, kann nicht genau festgestellt werden. „Trennungsprozesse“ (Wander 1994, S. 3) wie Wander sie nennt, sind bereits früher und immer wieder zu beobachten. (vgl.Wander 1994, S. 2 und 3) Nach dem jüdischen Krieg, der um 70 nach Christus endet, verliert sich auch die Spur der Urgemeinde in Jerusalem und damit endet auch für Schneemelcher die Chronologie der urchristlichen Gemeinschaft. (vgl. Schneemelcher 1981, S.53)

    2. Die Kreuzigung Jesu und deren Folgen

    Die Kreuzigung des Jesus Christus prägte diese Prozesse der Trennung nachhaltig. Daher sei es laut Wander wichtig zu verstehen, warum er verurteilt und hingerichtet wurde. Zu der Zeit Jesu war die römische Besatzung für die Gerichtsbarkeit zuständig. Deswegen musste eine Anklage durch jemandem so formuliert werden, die die Interessen der römischen Besatzung berührte und nach dem römischen Recht auch strafbar war. Es werden mehrere mögliche Gründe genannt, warum Jesus gekreuzigt wurde. Nach den Quellen erscheint es aber am wahrscheinlichsten, das Jesus aus Staatsinteressen, gepaart mit der Anklage des Verwendens des Königstitel hingerichtet wurde. Das Interesse des Staates lag darin, führt Wander aus, dass man am jährlichen Pessach-Fest Unruhen befürchtete. (vgl.Wander 1994, S. 2 und 3) Navè Levinson erklärt, dass zu Pessach die Juden den Auszug aus Ägypten feiern und sich daran erinnern, wie Gott sein Volk errettet hat. (vgl. Navè Levinson 199,1 S. 205)

    Wander führt aus, dass es 4 v. Chr. es zu schweren Unruhen gekommen war, nachdem Herodes I. zwei Schriftgelehrte hinrichten ließ. Das Volk verlange vom Nachfolger Archelaus Genugtuung. Das Pessachfest stand kurz bevor und viele Menschen strömten nach Jerusalem. Archelaus versuchte, die Anführer der Unruhen gefangen zu nehmen. Diese aber wiegelten das Volk gegen die Soldaten auf. Archelaus ließ sein Heer ausrücken und viele Juden verloren ihr Leben. Ein Hinweis darauf, dass Jesus getötet wurde, um Unruhen zu vermeiden, findet man auch im Johannes-Evangelium, Vers 11,50.

    Das Wirken Jesu auf das Volk blieb niemanden verborgen. Er war auch der erste Prophet, der mit seiner Gefolgschaft Richtung Jerusalem zog und nicht wie andere in die Wüste. Pontius Pilatus fürchtete, es könnte zu erneuten Unruhen kommen, würde Jesus kurz vor dem Pessach-Fest seine Gefolgschaft vergrößern. Er musste bei der Verhaftung sehr vorsichtig vorgehen (daher erfolgte auch die Verhaftung in der Nacht) da Unruhen auch seine Position gefährdet hätten. Die zaghafte Verurteilung durch Pilatus zeigt aber auch, das Pilatus nicht vorbeugend gegen Irrlehrer vorging sondern Konflikte sogar noch förderte. Wander verweist hier auf Belege die man in Neuen Testament sowie im „Jüdischen Krieg“ von Flavius finden kann. Als Anklagepunkt wurde die Anmaßung des Titels „König der Juden“ eingebracht. Damit wurde die römische Besatzungsmacht in den Prozess involviert. Dieser Tatbestand verstieß geben die „lex Iulia maiestatis“ (Wander 1994, S. 89). Pilatus war aber von der Schuld Jesu nicht überzeugt, die Entscheidung der Hinrichtung erfolgte weil das Volk dies durch lautes Zurufen so verlangte. (vgl.Wander 1994, S. 54 – 97)

    3. Die Zeit nach der Kreuzigung

    [...]



24 Oktober 2007

Das Gehirn-Geist-Problem

Kind des Lichts: Unterschiede, Gehirn, Geist, zwei Seelen

Das Gehirn-Geist-Problem: "


comedweb - Geist und Gehirn: Dr. med. Ruediger Dahlke

"Für die Schulmedizin ergibt sich eine doppelt verdrehte Situation. Einerseits er-kennt sie eine Identität zwischen Gehirn und Bewußtsein, die nicht existieren kann, andererseits übersieht sie die ständige nahe Verbundenheit von Körper und Seele. Versucht man Schulmedizinern im Sinne der Psychosomatik von „Krankheit als Symbol' nahezubringen, daß alles, was eine Form hat, auch einen Inhalt und damit jedes körperliche Krankheitsbild auch eine seelische Dimension haben muß, stößt man bestenfalls auf ungläubiges Staunen. Die Widersprüchlichkeit solch unvereinbarer Standpunkte ist eigentlich offensichtlich. Wer nicht erkennen kann, wie nah Seele und Körper in jedem Moment aufeinander bezogen sind, sollte dann doch wenigstens nicht behaupten, daß Bewußtsein und Gehirn identisch sind. Einerseits gilt es also zu akzeptieren, daß Bewußtsein und Körper zweierlei sind und andererseits, daß sie während unserer Lebenszeit immer eng verbunden sind."

Das Gehirn-Geist-Problem

Diese Dokumentation wurde im Rahmen des Kurses 6.3 der Deutschen SchülerAka-
demie Annweiler 1996 erstellt
Literatur u. a.
Popper, Sir Karl und Eccles, Sir John (1991): Das Ich und sein Gehirn. München:
Piper.
"Gehirn und Geist sind zwei verschiedene Dinge, die eng zusammenarbeiten, wobei der Geist der Steuermann menschlichen Handelns ist."



Eine Kirche zum Weglaufen

taz, die tageszeitung :: Artikelseite: "Eine Kirche zum Weglaufen KOMMENTAR VON REINER WANDLER Spaniens Bischöfe haben nichts gelernt. Die Seligsprechung von 498 Märtyrern aus dem Bürgerkrieg beweist, dass die spanische katholische Kirche noch immer dort verhaftet ist, wo sie in der Franco-Diktatur stand: im 'Nationalkatholizismus'. Alle Opfer wurden - in erklärbaren, wenn auch durch nichts zu entschuldigenden Akten der Gewalt - von denen ermordet, die die Republik verteidigten. Doch auch wenn die Kirche Tausende von Märtyrern zu beklagen hat, macht sie das noch lange nicht selbst zum Opfer. Mögen die Bischöfe sie noch so gerne als solches hochstilisieren. Mehr zum Thema * Selig sind Spaniens Frankisten> Die spanische katholische Kirche war schon immer eine der reaktionärsten in Europa. Am Ende des Mittelalters sorgte sie für die religiöse Säuberung der Iberischen Halbinsel. Juden und Muslime, die jahrhundertelang friedlich mit den Christen zusammengelebt hatten, wurden vertrieben oder zum Christentum zwangsbekehrt. Nirgends wütete die Inquisition so wie in Spanien. Und nirgends hatte sich die Kirche immer wieder so eindeutig auf die Seite der Mächtigen und Reichen geschlagen wie in Spanien. Der Bürgerkrieg wurde zum Kreuzzug erklärt, die Diktatur zum 'Nationalkatholizismus'. ....."

DIE APOKALYPTISCHE MATRIX

DIE APOKALYPTISCHE MATRIX

Ursache im Krieg der Religionen

Apokalyptische Vorstellungend der Religionen/Konfessionen, Inhaltsverzeichnis
Beispiel:
Christlicher Fundamentalismus
Quo vadis Benedictus?
Der Papst steht vor der Entscheidung, den Weg der
Vernunft oder den Weg der Apokalypse zu gehen
Victor und Victoria Trimondi

.....: "Es ist nicht noch nicht lange her, seit Benedikt am 24. August 2006 seine Grundgedanken zur Apokalyptik in einer Predigt auf italienischer Sprache präsentierte. Diese Predigt ist ein Plädoyer für die Allmacht Gottes und seines Sohnes. „Jesus selbst, weil er starb und wiederauferstand, nimmt jetzt voll an der königlichen und heilbringenden Macht des Vaters teil. Das ist die fundamentale Vision.“ – heißt es dort. Die Transformation von totaler, qualvoller Vernichtung in eine glorreiche Auferstehung und die Etablierung absoluter spiritueller und politischer („königlicher“) Macht ist ein Grundgedanke, der nahezu alle religiösen Eschatologien beherrscht. Ihre Verfasser, gleich welcher Glaubensrichtung sie angehören, sind davon überzeugt, die radikale und gewalttätige Zerstörung der bestehenden Welt und ihr Umschlag in eine als Paradies verstandene Welt sei das Ziel der menschlichen Geschichte. Deswegen konstatiert auch Benedikt: Christus „hat die Geschichte der Welt in seiner Hand“ und wie der Gottessohn, so werde jeder Mensch, der ihm folgt, als „Sieger“ daraus hervorgehen. Der Papst schildert wie das apokalyptische „Lamm“ die sieben Siegel des Geheimen Buches der Offenbarung öffnet. Aber er verschweigt seinen Zuhörern, dass daraus, wie aus der Büchse der Pandora, unendlicher Horror auf die gesamte Menschheit einbricht. Ebenfalls verschweigt er, wie dieses „Lamm“ aussieht und mit welcher Strenge es über die Völker herrscht: „Seine Augen waren wie Feuerflammen, und auf dem Haupt trug er viele Diademe; und auf ihm stand ein Name, den er allein kennt. Bekleidet war er mit einem blutgetränkten Gewand; und sein Name heißt ‚Das Wort Gottes’. Die Heere des Himmels folgten ihm auf weißen Pferden; sie waren in reines, weißes Leinen gekleidet. Aus seinem Munde kam ein scharfes Schwert; mit ihm wird er die Völker schlagen. Und er herrscht über sie mit eisernem Szepter, und er tritt die Kelter des Weines, des rächenden Zornes Gottes, des Herrschers über die ganze Schöpfung. Auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte trägt er den Namen ‚König der Könige und Heer der Herren’. – heißt es in Offenbarung 16 (12-16)

Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Widerstand gegen den Nationalsozialismus - Wikipedia: "Als Widerstand gegen den Nationalsozialismus (auch antifaschistischer Widerstand) wird der Widerstand von Einzelpersonen wie Georg Elser, Gruppen wie der Roten Kapelle, des 20. Juli 1944, der Weißen Rose oder des Kreisauer Kreises sowie Institutionen wie Gewerkschaften, Kirchen oder politische Parteien im Deutschen Reich und den davon besetzten Staaten während der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 bezeichnet. Mancher Widerstand setzte lange vor der Machtübertragung an die Nationalsozialisten ein.."


Rest Home Projekt - Wikipedia: "

Am 7. April 1933 konstituierte sich das Germany Emergency Committee (GEC) in London. Ziel war es, einen geschützten Ort für politisch Verfolgte zu schaffen, um den Widerstand gegen das nationalsozialistische Deutschland zu stärken. So entstand das Rest Home Projekt.

Jährlich wurde eine Summe von über 500 Pfund benötigt. Nach 1935 wurde das Projekt vom Germany and Holland Committee of the F.S.C. getragen. Bis 1939 konnte das Rest Home von englischen Freunden betreut werde. Maßgebliche Initiatoren des Projekt waren Bertha Bracey und William Hughes.

Im November 1933 wurde vom Friends Service Council (F.S.C.) das Erholungsheim in einem kleinen Ort nahe Königstein im Taunus eröffnet. Bis zur Schließung 1939 war mindestens eine Hausmutter von der englischen Jahresversammlung. Die deutsche Jahresversammlung war an dem Projekt nicht beteiligt, auch wenn es personelle Überschneidungen gab.

Die Einrichtung blieb von der Gestapo unbehelligt. Das Personal des Rest Home wurde aus Sicherheitsgründen häufig gewechselt und die Gäste wurden nur mit Vornamen angesprochen. Es wurde keine Gästelisten erstellt und die Gäste kannten sich häufig auch untereinander kaum. Der Gestapo war das Projekt aber noch nicht mal einer Erwähnung in ihrem Bericht wert, was die Freunde aber nicht wussten.

Es kam lediglich zu zwei Zwischenfällen. Zum Einen auf Rückreise von der Betreuerin Elisabeth Fox nach England, die in Aachen verhaftet und nach Berlin zum Verhör gebracht wurde, und zum Anderen Helen Dixon, die der NS-Frauenschaft in Königstein Auskunft zum Rest Home Projekt geben sollte (was sie nicht tat).

Durchschnittlich waren fünf, später acht Gäste, für zwei, gelegentlich drei Wochen, im Rest Home. Jeder Gast hatte ein eigenes Zimmer. Aufnahme und Ablehnung von Gästen erfolgte auf Grund von Empfehlungen (in der Anfangszeit meist vom Quäker-Büro in Berlin. Die meisten der insgesamt 800 Gäste waren Quäker, aber auch Juden, Freidenker, Sozialdemokraten und Kommunisten. Viele waren ehemalige Häftlinge von Konzentrationslagern, unter ihnen auch Charlotte Friedrich, deren Ehemann (Ernst Friedrich) der Gründer des Antikriegs-Museums war, aber auch Ernst Reuter, der spätere Regierende Bürgermeister von Berlin (West), der zuvor aus dem KZ Lichtengurg entlassen wurde. (Quelle: [1])"

Liste der Friedensnobelpreisträger - Wikipedia: "Die Quäker"1947 vertreten durch „The Friends Service Council“ (London) und „The American Friends Service Committee“ (Washington).


23 Oktober 2007

Gefängnisse und Psychiatrie

Gefängnis - Wikipedia: "Gefängnis ist die früher übliche amtliche Bezeichnung für ein Gebäude zur sicheren Unterbringung von Untersuchungsgefangenen oder wegen einer Straftat verurteilten Strafgefangenen. In der Umgangssprache ist Gefängnis der Begriff für jede Art von strafrechtlich verordnetem Freiheitsentzug, oft werden auch die abfälligen Begriffe Knast oder Bau verwendet. Offiziell heißen Gefängnisse heute in Deutschland Justizvollzugsanstalt (JVA), in der Schweiz Strafanstalt und in Österreich Justizanstalt. In der Sprache internationaler Organisationen - wie zum Beispiel dem Committee for the Prevention of Torture - beginnt sich der Terminus Haftort durchzusetzen. Psychisch kranke oder suchtkranke Straftäter werden unter bestimmten Umständen im Maßregelvollzug untergebracht............

Gefängnisgeschichte

Newgate-Gefängnis - Wikipedia: "Die Sozialreformerin Elizabeth Fry (* 1780; † 1845) protestierte ab 1813 gegen die unmenschlichen Haftbedingungen in Newgate und forderte Verbesserungen, die allerdings nur sehr allmählich durchgesetzt werden konnten. Erst 1858 wurde das Innere mit einzelnen Zellen ausgestattet."

Meyers Konversationslexikon: Band 6, Seite 765: von Fruska Gora bis Fuad Pascha: "Fry (spr. frei), 1) Elisabeth, der 'Engel der Gefängnisse' genannt, geb. 21. Mai 1780 zu Cartham Hall bei Norwich als Tochter des Schloßbesitzers und Quäkers John Gurnay, stiftete auf dem Familienlandsitz Plashet House eine Freischule für verwaiste Mädchen, die sie nach ihrer Verheiratung mit dem Londoner Kaufmann Joseph F. (1800) nach und nach erweiterte. Später gründete sie in London eine Schule für die Kinder der Gefangenen in Newgate und 1819 eine Lehr- und Arbeitsschule für verurteilte weibliche Gefangene, die unter dem Namen des Newgater Vereins von einer Vorsteherin und zwölf Frauen geleitet wird, und war überhaupt 21 Jahre lang unermüdet thätig für die Verbesserung des Loses der Gefangenen. Selbst nach Amerika, Frankreich, der Schweiz, Deutschland unternahm sie zu diesem Zweck 1837-43 Reisen. Sie starb 12. Okt. 1845 in Ramsgate. Ihre Denkwürdigkeiten wurden von ihren Töchtern (2. Aufl., Lond. 1848, 2 Bde.; abgekürzt 1868; in deutscher Bearbeitung, 2. Aufl., Hamb. 1858) veröffentlicht. Vgl. Bunsen, Elisabeth F. an die christlichen Frauen und Jungfrauen Deutschlands (Hamb. 1842); Susannah Corder, Life of E. F. (Lond. 1853); Pitman, Elizabeth F. (das. 1884).


Elizabeth Fry - Wikipedia: "

Während eines Besuches in Irland im Jahre 1827 wurde ihre Aufmerksamkeit auf Krankenhäuser gelenkt. Sie erreichte auch hier eine Verbesserung der Behandlung von Geisteskranken.

1838 besuchte sie Frankreich wo sie mit führenden Beamten der Gefängnisse zusammentraf. 1839 erhielt sie die offizielle Erlaubnis alle Gefängnisse in Frankreich zu besuchen um einen detaillierten Bericht erstellen zu können. Im Sommer 1840 reiste sie durch Belgien, die Niederlande und Preußen, in Folge dessen sie Theodor Fliedner und Johann Hinrich Wichern dazu motivierte sich für Bedürftige einzusetzen. Nach ihrer Rückkehr nach London gründete sie dort das Institute of Nursing, das wohlhabende und gläubige Frauen aufnahm, um sie in praktischer häuslicher Krankenpflege zu unterrichten. Ab 1843 war Elizabeth Fry aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage Reisen zu machen. Aber sie hielt immer noch den Kontakt zu den diversen Gefängnisbeamten um weitere Verbesserungen zu überwachen.

"


Pentonville-Gefängnis - Wikipedia: "Das erste moderne Gefängnis Londons, das Millbank-Gefängnis, wurde 1816 eröffnet. Es verfügte über separate Zellen für 860 Gefangene und erwies sich in seiner Funktion als zufriedenstellend. Somit diente es als Vorbild für Gefängnisse, die für das erhöhte Aufkommen an Gefangenen nach Abschaffung der Todesstrafe für viele Verbrechen benötigt wurden. Des Weiteren wurden auch weniger Gefangene deportiert, was die Anzahl der zu Inhaftierenden weiter steigen ließ."

Zellengefängnis Lehrter Straße - Wikipedia:
Das Zellengefängnis Lehrter Straße war ein preußisches Gefängnis im Berliner Stadtteil Moabit an der Lehrter Straße 1–5.

Der Planung zum Bau eines Mustergefängnisses war eine Gefängnisreform des Königs Friedrich Wilhelm kurz nach seiner Thronbesteigung voraus gegangen. In der Kabinettsorder vom 26. März 1842 billigt er den Bau des Gefängnisses nach Plänen von Carl Ferdinand Busse als Kopie der englischen Strafanstalt Pentonville bei London. Im Jahr 1849 waren die Arbeiten beendet. Die fünf sternförmig angeordneten Flügel, die jeweils zentral überwachbare Einzelzellen enthielten, eine Kirche, diverse Beamtenwohntürme und ein Gefängnisfriedhof gehörten zu der Anlage.

Bereits vor Fertigstellung des Gesamtbaus wurde 1847 ein Schauprozess gegen 256 polnische Separatisten geführt, darunter Ludwik Mierosławski. Als Gerichtssaal diente der Kirchenraum. Die im Dezember verkündeten Todes- und Freiheitsstrafen wurden nie vollstreckt und die ersten Häftlinge des Mustergefängnisses nach zwei Monaten entlassen.

Ab 1856 war der deutscher Theologe und Begründer der Inneren Mission der Evangelischen Kirche Johann Hinrich Wichern Direktor des Gefängnisses.

Psychiatrie - Wikipedia: "Der Begriff "Psychiatrie" wurde 1808 vom Arzt Johann Christian Reil in Halle geprägt (ursprünglich als "Psychiaterie", wurde später zu "Psychiatrie"). Etymologisch aus griechisch "Psyche" – "die Seele" und "iatrós" – "der Arzt" zusammengesetzt, bedeutet "Psychiatrie" wörtlich übersetzt etwa "Seelenheilkunde"


Geschichte der Psychiatrie: "18. und 19. Jahrhundert: Bemühungen um menschenwürdige Behandlung psychisch Kranker Die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert brachte erste Bemühungen um menschenwürdige Behandlung psychisch Kranker mit sich. Bedeutsam für die Entwicklung der psychosozialen Versorgung war der neue therapeutische Optimismus. Die Wurzeln dieses Umdenkens liegen vor allem in England. Der Quäker William Tuke (1732-1822) gründete 1794 in York ein privates 'madhouse', dem er den programmatischen Namen 'The Retreat' gab. Die heilsame Einsamkeit in einer idyllischen Landschaft bot Schutz vor der Welt und vor der aus den Fugen geratenen Natur, die sich in der psychischen Krankheit äußerte. Offenbar ist es im 'Retreat' gelungen, auf Prügel, Ketten und Zwangsjacken zu verzichten. Besucher waren von der freundlichen Atmosphäre beeindruckt. Gerade auch deshalb beeinflusste das Ideal der heilsamen ländlichen Einsamkeit die Zielvorstellungen der Reformpsychiater des 19. Jahrhunderts nachhaltig."

Psychiatriereform - Wikipedia: "Die Psychiatriereform ist ein bis heute andauernder Prozess der Umstrukturierung der psychiatrischen Landschaft in Deutschland mit dem Ziel, die Situation psychisch erkrankter Menschen maßgeblich zu verbessern. Als Ausgangspunkt für die Psychiatriereform in Deutschland wird heute die 1975 veröffentlichte Psychiatrie-Enquête („Bericht über die Lage der Psychiatrie in der Bundesrepublik Deutschland“) gesehen. Seit Beginn der siebziger Jahre wurden in fast allen Industrieländern Psychatriereformen versucht. Radikalste Ausmaße nahmen diese Reformbestreben in Italien an, wo 1978 das Gesetz 180 („Legge centottanta“) verabschiedet wurde, das u.a. die Auflösung aller psychiatrischen Anstalten in Italien vorschrieb und die psychiatrischen Konzepte von psychischen Erkrankungen in Frage stellte."

Geschichte der Homosexualität in den Vereinigten Staaten - Wikipedia: "Ent-Psychiatrisierung der Homosexualität [Bearbeiten] Mit dem Aufstieg der Psychoanalyse (ab 1896) setzte sich auch in der amerikanischen Psychiatrie die Auffassung durch, Homosexualität sei eine neurotische Störung. Diese Meinung wurde auch von Institutionen mit humanitären Anliegen wie den Quäkern unterstützt, die in den 1940er Jahren den sogenannten Quaker Emergency Service betrieben, dessen Readjustment Centers als Rehabilitationseinrichtungen vor allem auf männliche Homosexuelle zugeschnitten waren. Die Ursache für Homosexualität vermuteten die Psychiater bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges meist in einem „hormonellen Ungleichgewicht“, das häufig medikamentös „behandelt“ wurde. Andere zeittypische Behandlungsformen, mit denen versucht wurde, Homosexuelle zu „kurieren“, waren die traditionelle Psychoanalyse, Aversionstherapie, Schockbehandlung und Lobotomie (letztere bis 1951). Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden homosexuelle Frauen und Männer zwangsweise in Krankenhäuser eingeliefert, manche suchten psychologische Behandlung auch aus eigenem Antrieb. Insgesamt galt Homosexualität bis zum Zweiten Weltkrieg als sehr seltenes Phänomen."

Was ist heilig?

Was ist heilig?

Heilig - Wikipedia: "Heilig stammt wortgeschichtlich von 'Heil' ab, was etwas Besonderes bezeichnet und sich abgeschwächt noch in heil = ganz wieder findet (vgl.: im englischen: heilig = holy von whole). Im allgemeinen Sprachgebrauch ist Heilig ein religiöser Begriff mit der zugedachten Bedeutung zur göttlichen Sphäre zugehörig, einer Gottheit geweiht. Gleichbedeutend wird das Fremdwort sakral gebraucht, auch als Gegensatz zu profan (weltlich). Medizinisch bedeutet sakral -os sacrum- (lateinisch) zum Kreuzbein gehörig."


Im Judentum ist die Entsprechung für Heilig ein Wort, das vor allem die einfache Bedeutung von besonders oder das Besondere hat.

"Heilig sollt ihr sein, denn heilig bin Ich, der Ewige, euer Gott." (3 Mo 19, 2)


Und das Licht Israels wird ein Feuer sein, und sein Heiliger wird eine Flamme sein, und sie wird seine Dornen und Disteln anzünden und verzehren auf "einen" Tag. (Jesaja 10,17 ) Hier ist Gott der Heilige und es wird kein sogenanntes Unkraut vernichtet, sondern nur das was sticht und schmerzt. Die Dornen und Disteln gelten
als Fluch Gottes, nicht eines Satans, weil die Menschen vom Baum der Erkenntnis aßen. (1. Mo. 3, 17-18)


Im Christentum ist es der heilige Geist (später Teil der Dreifaltigkeit)

Hebr. Ruach hakodesh = heiliger Atem/ Wind, bzw. Odem ist im Menschen (letztlich in jeder Kreatur), verlässt ihn mit Tod (Pred 12, 7, Ps 104,29-30)

Jesus kannte weder Zwei-, noch Dreifaltigkeit. Seine Aussage lautete "Gott ist Geist!" (Joh. 4, 24). Damit erübrigt sich die Frage nach dem rechten Ort für die Anbetung, rein und unrein ist weniger wichtig, als die Liebe zum Nächsten (Gleichnis vom Samariter), das Prädikat heilig gilt nicht nur den Priestern. Das Licht ist "in allen" Menschen. (Joh 1,9)

Laut angeblicher Äußerung Jesu wird Unkraut (Menschen) vernichtet, in Feuerofen geworfen, wo Heulen und Zähneklappern ist. (matt 13,40-42) Ein Witz? Tränen im Feuer? Zähneklappern mit geistlichem Leib? Und wenn ich keine Zähne mehr habe?
Das Böse rechnet die Liebe nicht zu. (1. kor 13,5)

Wichtig ist der Gedanke im Bezug zu heilig, weil man katholisch Fegefeuer lehrte, in dem Menschen erst mal bruzzeln müssen, bis ggf. päpstlich berechnet Seligsprechung, dann Heiligsprechung, ist. Inzwischen scheint man aber von der Vorstellung eines realen Feuers weg zu sein.

Fegefeuer - Wikipedia: "Wurde noch vor wenigen Jahrzehnten ausdrücklich gelehrt, dass 'Gott solche Seelen in das Fegefeuer weist', wo sie 'große Pein leiden', so geht die kath. Theologie heute im Allgemeinen davon aus, dass die Seele nach ihrer Selbsterkenntnis das Fegefeuer bereitwillig auf sich nimmt, um - von den schlechten Eigenschaften geläutert - in das Paradies eingehen zu können."

Konrad Breitsching: Wie wird man ein/e Heilige/r?: "Wie wird man ein/e Heilige/r? Ein kurzer Überblick über das Selig- und Heiligsprechungsverfahren der katholischen Kirche"

Der Mensch ist eine Seele (Nefesch =Kehle, Körper). Der Körper geht unter die Erde, aber nicht freiwillig in´s Feuer. Die höhere Seele (Neschäma) wird mit dem Licht identisch sein. Aus welchem Feuer will man Geist und Licht herausbeten?

NETZEITUNG KARASEK LIEST: Das vergessene amerikanische Genie: "Thomas Jefferson´s Text zur Unabhängigkeitserklärung 1776 gefiel Benjamin Franklin ausnehmend gut, außer eine Passage: «Während Jefferson die Erklärung der Grundrechte mit den Worten: 'Wir halten diese Wahrheiten für heilig und unbestreitbar' einleiten wollte, optierte Franklin für eine andere Wortfolge: Mit dicken Tintenstrichen kreuzte er die Wörter 'heilig und unbestreitbar' (holy and undeniable) durch und ersetzte sie durch eine einzige Vokabel: 'selbstverständlich' (self-evident). Wer sollte sich der Macht des Satzes: 'Wir halten diese Wahrheiten für selbstverständlich...' nun noch entziehen?»"

Pennsylvania - Wikipedia: "Das „heilige Experiment“ wie es William Penn nannte, war der einzige jemals existierende Quäker-Staat. Die Stadt Philadelphia wird als Wiege der US-amerikanischen Nation bezeichnet: die Amerikanische Unabhängigkeitserklärung und die Verfassung der USA wurden hier unterzeichnet."
In der Unabhängigkeitserklärung wurden erstmals allgemeine Menschenrechte postuliert. Erfindung des allgemeinen Christentums waren diese nicht. Überwiegend waren Beteiligte keine Mitglieder dreieinigkeitsgläubiger Kirche.

„Seid Vorbilder, seid Beispiele in allen Ländern, an allen Orten, auf allen Inseln, in allen Nationen, wo immer Ihr hinkommt, dass Euer Verhalten und Euer Leben predigen kann in aller Herren Völker und zu diesen; dann wird es Euch gelingen, heiter durch die Welt zu gehen, und auf das Göttliche zu antworten, das in jedem von uns ist

George Fox 1656


'Wenn frühe Freunde soziale Tätigkeiten empfahlen, dachten sie nicht an das Licht in anderen, sondern an das in sich selbst. Ich kenne keine Erwähnung des Lichtes in anderen als Motiv für unsere eigenen Handlungen. Moderne Denker behaupten gewöhnlich, dass die Freunde die Heiligkeit der Persönlichkeiten, den Wert des Einzelnen und die Gleichheit aller Menschen (einschließlich der Frauen) hervorheben und sie nehmen an, dass die Erkenntnis des göttlichen Lichts oder Geistes oder Samens in unseren Nachbarn uns zu den angemessenen Schlussfolgerungen für unsere eigenen Handlungen führen wird. Logischerweise sollte dies so sein und dennoch, insofern als Freunde diese Grundsätze tatsächlich einhalten, scheinen die Grundsätze von jeder derartigen Ableitung unabhängig.'"
Henry Joel Cadbury (1 Dez 1883 bis 9. Oktober 1974, Quäker Historiker, Schriftsteller)


Hörner und Heiligenschein

Mose - Wikipedia: "Die Darstellung des Mose mit Hörnern in manchen älteren (west-)christlichen Kunstwerken (z.B. die Skulptur von Michelangelo in San Pietro in Vincoli) geht auf die Übersetzung des hebräischen Verbs „qāran“ (קָרַן‎) in der Vulgata mit cornuta, „gehörnt“, statt „strahlend“ zurück. In dem masoretischen Text von 2. Mo. 34,29 wird von Mose geschrieben: כִּי קָרַן עוֹר פָּנָיו‎, was in allen alten und neuen Übersetzungen – mit der Ausnahme der Vulgata und der Aquila-Version – sinngemäß mit „dass sein Antlitz ausstrahlte“ (u.ä.) übersetzt wird. Dieses „Strahlen“ habe den Israeliten Furcht eingeflößt und Mose dazu veranlasst, sein Gesicht mit einem Tuch zu bedecken (2. Mo. 34,30-35 )


Bücher - Weltreligionen -

WELT ONLINE - Wozu ein Löwe fähig ist - Nachrichten welt_print: "13. Oktober 2007, 04:00 Uhr Von Sibylle Lewitscharoff Wozu ein Löwe fähig ist Glanzvoll bestätigt der Suhrkamp Verlag seine angestammte Position mit einer neuen 'Bibliothek der Weltreligionen' Nun sind die ersten Bücher da. Von einem groß angelegten Projekt des Suhrkamp Verlages, von der Verlegerin gewünscht und hartnäckig betrieben, wusste man schon lange. Dass es für dieses religionswissenschaftliche und theologische Großprojekt sogar eine eigene Verlagsgründung geben würde, war ebenfalls bekannt. Die Spötter fürchteten, da werde an einer esoterischen Gemischtwarenhandlung gewerkelt, die nie und nimmer zu Suhrkamp passe, andere hielten sich zurück und warteten ab. Ich war einfach neugierig, sehr sogar, weil mich das Gebiet interessiert. Nun sind sie da. Die ersten achtzehn Bände jedenfalls, und ja - sie sehen gut aus!"..........

21 Oktober 2007

Informationen - Wesen und Struktur der Katholischen Kirche

Informationen - Wesen und Struktur der Katholischen Kirche: "Wesen und rechtliche Struktur 1. Das Wesen der katholischen Kirche"

Homosexualität

Homosexualität bei Tieren: Männchen mit Männchen, Weibchen mit Weibchen - Wissenschaft - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten: "HOMOSEXUALITÄT BEI TIEREN Männchen mit Männchen, Weibchen mit Weibchen Von Christoph Seidler, Oslo Gleichgeschlechtliche Paarung - ein Museum in Oslo zeigt, wie bei Giraffen, Pinguinen, Walen und Delfinen Männchen mit Männchen, Weibchen mit Weibchen verkehrt. Die These der Ausstellungsmacher: Die Tiere wollen Spaß - in welcher Konstellation auch immer."


Homosexuelle: "Wie Bertrand Russell in seiner Autobiographie beschreibt, benutzten die Quäker Philadelphias im späten 19. Jahrhundert das Wort „gay' für alle „inhaltslosen', starren religiösen Bräuche von Nicht-Quäkern. Für sie waren zum Beispiel alle rituellen Gebete, das Vaterunser und die Zehn Gebote „gay'. Erst in unserem Jahrhundert wurde das Wort gleichbedeutend mit „homosexuell', aber zunächst nur innerhalb der „schwulen' Subkultur. Erst im Verlauf der letzten zehn bis fünfzehn Jahre erhielt es seine heute verbreitete Bedeutung. Auf alle Fälle zieht der Begriff „gay' heute, ähnlich wie der Begriff „schwul', eine klare Trennungslinie zwischen zwei sexuellen Lagern: „Schwulen' und „Nicht-Schwulen', den sogenannten „Normalen'. So bleiben die alten Zwänge zur Polarisierung erhalten."

Geschichte der Homosexualität in den Vereinigten Staaten - Wikipedia: "Ent-Psychiatrisierung der Homosexualität [Bearbeiten] Mit dem Aufstieg der Psychoanalyse (ab 1896) setzte sich auch in der amerikanischen Psychiatrie die Auffassung durch, Homosexualität sei eine neurotische Störung. Diese Meinung wurde auch von Institutionen mit humanitären Anliegen wie den Quäkern unterstützt, die in den 1940er Jahren den sogenannten Quaker Emergency Service betrieben, dessen Readjustment Centers als Rehabilitationseinrichtungen vor allem auf männliche Homosexuelle zugeschnitten waren. Die Ursache für Homosexualität vermuteten die Psychiater bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges meist in einem „hormonellen Ungleichgewicht“, das häufig medikamentös „behandelt“ wurde. Andere zeittypische Behandlungsformen, mit denen versucht wurde, Homosexuelle zu „kurieren“, waren die traditionelle Psychoanalyse, Aversionstherapie, Schockbehandlung und Lobotomie (letztere bis 1951). Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden homosexuelle Frauen und Männer zwangsweise in Krankenhäuser eingeliefert, manche suchten psychologische Behandlung auch aus eigenem Antrieb. Insgesamt galt Homosexualität bis zum Zweiten Weltkrieg als sehr seltenes Phänomen."

Ted Haggard - Wikipedia: ...."Die US-amerikanische Zeitschrift Time Magazine zählte ihn zu den 25 einflussreichsten evangelikalen Christen in den USA.".......


Rücktritt nach Sexskandal

Nachdem der frühere Callboy und Masseur Mike Jones in den Medien verlauten ließ, Haggard habe ihn drei Jahre für Sex bezahlt[9], trat Haggard am 3. November 2006 von seinem Amt als Vorsitzender der National Association of Evangelicals (NAE) zurück.[10] Am folgenden Tag wurde er auch vom Aufsichtsrat seiner Kirche des Pastorenamts entledigt. Nach Aussage von Jones habe Haggard (den Jones als „Art“ kannte; der zweite Vorname von Haggard ist Arthur) bei Treffen mit ihm Methamphetamin eingenommen.

Haggard behauptete zunächst, Jones nicht zu kennen.[11] Am 5. November 2006 teilte er seiner Gemeinde in einem offenen Brief hingegen mit, dass er tatsächlich der „sexuellen Unmoral schuldig“ sei.[12]

Jones habe sich zu diesem öffentlichen Outing von Haggard entschlossen, weil Haggard öffentlich in der Politik gegen die rechtliche Absicherung lesbischer und schwuler Partnerschaften aufgetreten war. Jones erklärte gegenüber ABC News: „Ich musste die Doppelmoral von Haggard veröffentlichen.“ Haggard habe die Möglichkeit, Tausende von Anhängern zu beeinflussen, und er predige gegen die Homo-Ehe. Aber im versteckten Privatleben lebe er das Gegenteil von dem, was er predige. Jones hoffe, dies würden Wähler begreifen.[13] In Colorado wurde am 7. November 2006 über das Verbot von Homo-Ehen in der Verfassung des Bundesstaates Colorado abgestimmt; trotz des Outings von Haggard entschied sich die Mehrheit der Abstimmenden für eine entsprechende Verfassungsänderung.

Ted Haggard vertritt weiterhin in der Öffentlichkeit die Auffassung, Homosexualität sei sündhaft. Deswegen habe er sich auf Ratschlag seines Freundes James Dobson in eine christliche Ex-Gay-Therapie begeben.[14] Nach einer nur drei Wochen dauernden Behandlung ist er nunmehr überzeugt, heterosexuell zu sein. Mit seiner Frau zusammen wird er aus Colorado Springs wegziehen[15] und will ein Psychologie-Studium aufnehmen[9].

Kritik

Kritiker, die seiner Kirche nicht nahe stehen, werfen ihm Heuchelei und Bigotterie vor. Innerkirchliche Kritiker werfen ihm Verstöße gegen gottgegebene Regeln vor.

Kommentar im humanistischen pressedienst über Ted Haggards Drogen- und Sexskandal



20 Oktober 2007

Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Menschenrechte: "Die Menschenrechte wurden am 10. Dezember 1948 von der UNO ausgerufen. Inzwischen haben die meisten Staaten diese Menschenrechte ratifiziert. Ausnahme: Der Vatikan. In den 60er Jahren kamen die sozialen und kulturellen Menschenrechte hinzu. Diese sind aber noch nicht von allen Staaten ratifiziert, wie z.B. die USA."

Allgemeine Erklärung der Menschenrechte - Wikipedia: "Die Menschenrechtserklärung besteht aus 30 Artikeln, die die grundlegenden Ansichten über die Rechte, die jedem Menschen zustehen, „ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.“[2] und unabhängig davon, in welchem rechtlichen Verhältnis er zu dem Land steht, in dem er sich aufhält. Mit Übersetzungen in nach Angaben des Office of the High Commissioner for Human Rights mehr als 300 Sprachen ist sie einer der am meisten übersetzten Texte. Schon die Präambel erklärt als grundsätzliche Absicht „Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt“, und Glauben an die grundlegenden Menschenrechte, an „die Würde und den Wert der menschlichen Person und an die Gleichberechtigung von Mann und Frau“[3] Obwohl sie als Erklärung keinen völkerrechtlich verbindlichen Charakter besitzt, wird sie im Allgemeinen als Bestandteil des Rechts der Vereinten Nationen und als Völkergewohnheitsrecht angesehen. Sie wird auch nicht ausdrücklich unterzeichnet, sondern von neuen UNO-Mitgliedsstaaten automatisch mit dem Beitritt zu den Vereinten Nationen anerkannt."

Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (alphabetisch) - Wikipedia: "HINWEIS: Eine zeitlich geordnete Liste nach Beitritt kann gefunden werden unter Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (chronologisch)."

Maslowsche Bedürfnispyramide - Wikipedia: "Maslowsche Bedürfnispyramide"

19 Oktober 2007

Missbrauch, Vergewaltigung


§ 176a StGB
Schwerer sexueller Mißbrauch von Kindern


§ 177 StGB
Sexuelle Nötigung; Vergewaltigung


Haßberge-Landrat fordert Ende der Eskalation in Eschenau: "17.10.2007 19:10 Uhr | aktualisiert: 17.10.2007 19:10 Uhr Haßberge-Landrat fordert Ende der Eskalation in Eschenau Haßfurt/Eschenau - In dem eskalierenden Streit um neu aufgetauchte Missbrauchsvorwürfe in der unterfränkischen Ortschaft Eschenau hat der Landrat des Landkreises Haßberge, Rudolf Handwerker (CSU), zur Besonnenheit aufgerufen. Die Gräben in der Eschenauer Bewohnerschaft dürften nicht noch tiefer werden, sagte der Kreischef am Abend mit Hinweis auf eine private Bürgerversammlung vom Vortag. Darin war nach Berichten von Augenzeugen dazu aufgerufen worden, die Familie der Opfer zu meiden."..........


Ein Missbrauchs-Opfer - eine Frau - sagte am Mittwochabend in einem Interview mit dem Bayerischen Fernsehen, sie werde von vielen Bewohnern des Orts ausgegrenzt und ihre Familie dazu gedrängt, aus Eschenau wegzuziehen. Ihre Mutter sei von Mitbewohnern wiederholt angespukt worden. Für sie seien die Reaktionen der Eschenauer Bevölkerung unverständlich. "Ich habe einfach Angst. Ich habe aber doch nichts Falsches getan", erklärte sie in dem Interview. Aus Angst vor Pöbeleien verzichte sie inzwischen darauf, zu Fuß durch den Ort zu gehen. (dpa/lby)

Religion und Kindesmissbrauch | hpd-online: "Religion und Kindesmissbrauch Kind im 'Jesus Camp' Innaiah Narisetti fordert die Vereinten Nationen auf, religiösen Kindesmissbrauch zu unterbinden Innaiah Narisetti ist der Vorsitzende des indischen Center for Inquiry. Dieser Artikel ist ein Auszug von einem Dokument, das er bei einem Kongress des Center for Inquiry in China kommenden Oktober vorstellen wird. Über die letzten Jahre ist dem Thema Kindesmissbrauch weltweit beträchtliche Aufmerksamkeit geschenkt worden. Die Vereinten Nationen haben sich durch ihre Sonderorganisationen wie die UNESCO (die Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) auf dieses Thema konzentriert und die schlimmsten Formen eines solchen Missbrauchs erkannt. Dazu gehört Kinderarbeit, woran schätzungsweise 250 Millionen Kinder angesichts praktizierter Sklaverei in irgendeiner Weise beteiligt sind, Knechtschaft aufgrund familiärer Schulden oder Leibeigenschaft; sowie die erzwungene Rekrutierung und Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten, Kinderpornographie und Prostitution und die Produktion und Verbreitung von illegalen Drogen. Die Internationale Arbeitsorganisation, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und die UNESCO diskutieren regelmäßig auf verschiedenen Ebenen und organisieren internationale Tagungen. Die UN hat eine weltweite Erklärung für den Schutz von Kindern angenommen, die Kinderrechtskonvention........."

Außerkörperliche Erfahrung

Diskussion:Außerkörperliche Erfahrung: "Neurologische Untersuchungen beschreiben auch diese Phänomene. Weitere Informationen gibt es auf International Association for Near-Death-Studies --Debauchery 11:59, 8. Aug 2005 (CEST)

Neurologie: Aus neurologischer Sicht könnte es sich beim außerkörperlichen Erlebnis um eine Simulation der eigenen aktuellen Wirklichkeit durch das Gehirn handeln. Unser Gehirn arbeitet u.a wie eine Wahrsagemaschine, welche immer ein Zukunftsmodell entwirft, damit der eigene Mensch auf die aktuelle Situation angemessen und schnell reagiert um zu überleben. Möglicherweise wird hier ein Gedankenmodell erstellt, dass dem Gehirn helfen soll, die eigene Situation besser zu verstehen. Typische Berichte von Außerkörperlichen Erlebnissen berichten von den extremen Einsamkeitsgefühlen, die man dabei erlebt (Z.B. in Moody: Leben nach dem Tod). (Man kann dabei mit niemanden kommunizieren, d.h. es kann sich um keine Geistseele handeln - denn diese könnte mit einer anderen Seele sprechen.) Die obenstehenende Ansicht wird auch gestützt durch folgenden Gedanken: Wenn eine Seele den Körper eines lebenden Menschen verlassen könnte, dann heisst dies letztendlich, dass man keine Seele hätte. Denn wenn eine Seele den Körper für Sekunden verlassen kann, ohne dass er Schaden nimmt, dann kann sie ihn genausogut auch für immer verlassen. D.h. er ist nicht auf"er ist nicht auf eine
Seele angewiesen! Im Gegensatz dazu kann man kurze Zeit ohne Atmung
und Herzschlag auskommen. Erst wenn der Sauerstoff im Blut
verbraucht ist, wird man bewusstlos und stirbt.



Schwangerschaftsabbruch

Talmudischer Beleg (Gemara) für das Anliegen der Rabbinen, tiefere Kenntnisse über die Vorgänge im Mutterleib zu erlangen (Nid:


"Schwangerschaftsabbruch Die Gesundheit und das Wohlergehen der Mutter während der Geburt haben Priorität vor dem ungeborenen Leben. Eine Schwangerschaft, die in sich „normal“ verlaufen ist, kann nach jüdischem Recht abgebrochen werden, wenn das Leben der Mutter auf dem Spiel steht. M Oh 7,6 (vgl.bT Sanh 72b): „Wenn eine Frau schwer gebiert [und dadurch in Lebensgefahr schwebt], zerschneidet man das Kind im Mutterleib und holt es stückweise heraus, weil das Leben der Mutter dem des Kindes vorangeht. Ist aber der größte Teil schon herausgekommen, darf man es nicht mehr verletzen, denn man darf nicht ein Leben für ein anderes hinopfern.“ Die biblische Grundlage der Diskussion um die Abtreibung ist Ex 21,22: „Wenn Männer streiten und eine schwangere Frau verletzen, sodass ihre Frucht abgeht, aber ihr kein Unheil geschieht, so wird er mit einer Geldbuße belegt, wie der Ehemann es errechnet; es komme vor die Richter. Aber wenn ein Unheil geschieht, dann sollst du Leben um Leben geben [nefesch tachat nefesch].“ Embryo und Fetus werden im Talmud und rabbinischen Schrifttum nicht als eigenständige Person (hebr. nefesch = Seele), sondern vielmehr als körperlicher Bestandteil der Mutter angesehen (Quellenangaben in Rosner 1968, 267, Anm. 6; 7).

Demzufolge gilt eine Abtreibung nicht als Mord und wurde daher zu keiner Zeit kriminalisiert. – Nach jüdischer Rechtsprechung basiert der Sachverhalt des Mordes auf Ex 21,12: „Wer jemanden schlägt, dass er stirbt...“; im hebräischen Text steht isch (= Mann), was von den Rabbinen dahingehend gedeutet wird, dass hier nefesch gemeint ist, und kein Fetus.

Vgl. bT Sanh 84b: „Es heißt [Ex 21,15]: ‚Wer einen Menschen [isch] schlägt, dass er stirbt, soll getötet werden’, ferner heißt es [Num 35,21]: ‚oder ihn aus Feindschaft mit der Hand geschlagen hat, dass er starb’. Hieraus ist zu entnehmen, dass unter ‚schlagen’ schlechthin nicht das Töten zu verstehen sei. Und sowohl [Ex 21,15] ‚wer einen Menschen schlägt’, als auch [Num 35,30] ‚wer eine Seele schlägt’, ist nötig. Würde der Allbarmherzige nur geschrieben haben: ‚wer einen Menschen schlägt...’, so könnte man glauben, nur einen [erwachsenen] Menschen, der den Geboten unterworfen ist, nicht aber einen Minderjährigen. Daher schrieb der Allbarmherzige auch: ‚wer eine Seele schlägt...’. Und würde der Allbarmherzige nur geschrieben haben: ‚wer eine Seele schlägt...’, so könnte man glauben, auch Fehlgeburten von acht Monaten. Daher sind [beide Schriftverse] nötig.“

Die meisten Fälle von erlaubtem Schwangerschaftsabbruch werden am Beginn der Schwangerschaft vorgenommen. Aufgrund talmudischer Aussagen ist dies möglich bei Fragen der seelischen Gesundheit, nach Vergewaltigung, bei einer reumütigen Ehebrecherin sowie bei einigen Krankheiten (vgl. z.B. Feldman 1968, 284-294; Jakobovits 1959, 170-191).

„Spätere rabbinische Entscheidungen erörtern die Fälle, in denen die Gesundheit der Mutter gerettet werden muss. Einige schlossen die Sorge um ihre psychische Gesundheit ein, z.B. in Fällen, in denen diese durch die Schwierigkeit der Schwangerschaft oder die Belastung durch ein zusätzliches Kind beeinträchtigt werden könnte. Bei anderen ist auch die Verzweiflung der Mutter über ein Kind, das sehr wahrscheinlich mit körperlichen Deformationen geboren wird oder geisteskrank ist, ein Grund für eine Abtreibung.

Im progressiven Judentum gibt es keine definitiven Bestimmungen über die Abtreibung. Es herrscht jedoch die starke Tendenz, den liberalen Standpunkten innerhalb der jüdischen Tradition den Vorzug zu geben. Die Abtreibung wird erlaubt, wenn es möglich ist, sie legal und sicher durchzuführen. Das Recht einer erwachsenen Frau, Entscheidungen über ihr eigenes Leben zu treffen und die Herrschaft über ihren eigenen Körper auszuüben sind weitere Gesichtspunkte.

Einige Rabbiner erweitern das Prinzip der psychischen Belastung und halten die Abtreibung für erlaubt, wenn die Frau schwerwiegende emotionale Vorbehalte gegen das Kind hat. Im Falle eines unerwünschten Kindes, das ungeliebt, vernachlässigt, vielleicht sogar missbraucht werden würde, muss die Qualität seines Lebens berücksichtigt werden“

(Romain 1999, S. 255; Hervorhebung R.H.).

Als Verhütungsmittel post festum wird die Abtreibung aus ethischen Gründen – potentiell eigenständiges Leben wird zerstört – verworfen (vgl. Rosner 1968, 260ff; Siegel 1975, 288f).

Merke: Bei Fragen der Verhütung und des Schwangerschaftsabbruchs stehen das Wohl und die Würde der Frau und ihre Beziehungsfähigkeit zum ungeborenen Kind im Mittelpunkt.

Zusammenfassend und zur Frage der Forschung an Embryonen sei hier aus dem Gutachten von Nordmann und Birnbaum zitiert:

„Bis zur Geburt wird der Embryo, beziehungsweise der Fötus, als Teil der Mutter und nicht als eigenständige Person angesehen, weshalb das Leben der schwangeren Frau, falls es in Gefahr ist, immer Priorität vor dem Leben des ungeborenen Kindes besitzt. Der Fötus erlangt gemäß Talmud erst dann den Personenstatus und damit gleiche Rechte wie die Mutter, wenn während der Geburt der größere Teil von ihm geboren ist.

Von besonderer Bedeutung für die Frage nach dem Status des Präembryos ist die Tatsache, dass der Embryo bis zum vierzigsten Tag nach der Befruchtung in mehreren Talmudstellen (u.a. Nidda 30b) einen geringeren halachischen Status zugesprochen erhält als nach Ablauf dieser Frist. Dies kann in der Praxis durchaus von Bedeutung sein. Einige Rabbiner vertreten nämlich die Auffassung, dass eine Abtreibung [...] am besten in den ersten 40 Tagen nach der Befruchtung erfolgen soll. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Halacha den Embryo im Mutterleib grundsätzlich vom Zeitpunkt der Befruchtung an als ‚potentielle Person’ und somit als schützenswert betrachtet. Das ungeborene Leben zu opfern, weil das Leben eines Dritten in Gefahr ist, wie dies zum Zwecke der embryonalen Stammzellenforschung nötig wäre, ist vor diesem Hintergrund grundsätzlich nicht vertretbar.

Nun besitzt aber der Präembryo vor der Implantation in den Uterus, wie er nach künstlichen Befruchtungen entsteht, gemäß verschiedenen rabbinischen Autoritäten, wie dem ehemaligen sefardischen Oberrabbiner Israels, Mordechai Elijahu, oder dem aschkenasischen Oberrabbiner von Tel Aviv, Chaim David Halevi, einen Sonderstatus, da er sich einerseits außerhalb des Mutterleibs befindet und dort sowieso nicht lebensfähig ist und er sich andererseits auch eindeutig weniger als 40 Tage entwickelt hat. Kann ein solcher Präembryo nicht weiter verwendet werden, so kann gemäß diesen Autoritäten eine Zerstörung halachisch zulässig sein.

In diesem Zusammenhang von Bedeutung ist auch eine Entscheidung von Rav Elijashiv, einem anerkannten Entscheidungsträger. Rav Elijashiv hat nämlich in Einzelfällen prädisponierter Familien ein so genanntes Präimplantations-Screening zur Verhinderung genetischer Krankheiten und die anschließende Zerstörung von betroffenen befruchteten Eizellen erlaubt.

Folgt man der Argumentationslinie, wonach der Präembryo außerhalb des Mutterleibs einen Sonderstatus besitzt und nicht geschützt werden muss, falls eine Implantation in die Mutter nicht mehr möglich ist, dann wäre es aus halachischer Sicht sicherlich besser, am Präembryo zu forschen und dadurch potentiell lebensrettenden Nutzen zu gewinnen, als ihn zu zerstören.“

(Nordmann/ Birnbaum 2002, S. 22f; Hervorhebungen RH).