16 August 2008

Wasser rationalisieren

Wenn sie bereit gewesen wären, Wasser zu rationieren.....
Num. 25, 17 , Exodus 20, 8
Sidra Beschalach - Und du sollst auf den Felsen schlagen:

"Der Grund für die Beschwerden des Volkes war nicht, wie Cassuto bemerkt, der aktuelle Wassermangel, der in der Tat das schlimmste Unglück ist, sondern das Bedürfnis nach Illusion. So erklärt es der Ha-ketav Veha-kabbalah, der für seine Interpretation im Wortlaut des Textes findet, in der unüblichen hebräischen Phrase 'en majim lischtot ha'am' - 'da war kein Wasser zum Trinken für das Volk.' Er kommt zu diesem Schluß durch einen Textvergleich: Num. 25, 17 'zaror' - 'befeindet'; Exodus 20, 8: 'sachor' - 'gedenke'. Hier wird der hebräische Infinitiv benutzt: 'lischtot' hat die Implikation einer fortgesetzten Handlung, im Gegensatz zum Gerund 'schetija' - 'das Trinken':
Hätte die Tora gesagt: da war kein Wasser lischetijat - 'für das Trinken', dann bedeutete dies, sie hatten überhaupt kein Wasser, nicht einmal in ihren Vorratsgefässen. Aber da der Text feststellt, 'da war kein Wasser zum Trinken für das Volk' - lischtot - 'zum Trinken', weiterhin zum Trinken zu haben, heißt dies, daß sie nicht genug für eine kontinuierliche Versorgung hatten. Aber wenn sie bereit gewesen wären, ihre Vorräte zu rationieren, hätten sie genug gehabt."


Bundeszentrale für politische Bildung - Druckversion: Informationen zur politischen Bildung (Heft 278): Wassermangel erfordert Zusammenarbeit
Keine Region ringt länger um die Ressource Wasser als der Nahe Osten. Schon vor 4500 Jahren sollen dort deshalb Kriege geführt worden sein. Während in Deutschland der durchschnittliche erneuerbare Wasservorrat pro Kopf und Jahr 1880 Kubikmeter beträgt, liegt er in dieser Region bei einem Wert von unter 1000, in Israel bei 265 Kubikmetern. In 18 Jahren, schätzen Experten, wird der Vorrat im Nahen Osten auf 670 Kubikmeter pro Kopf gefallen sein. Die Bevölkerung wächst und entwickelt sich. [...]
Kriegsdrohungen wegen Wasserstreitigkeiten hat es in den vergangenen Jahrzehnten öfter in der Region gegeben. Die Eroberung der Golanhöhen durch Israel 1967 ist unter anderem mit der Furcht vor einer Unterbrechung der Wasserversorgung begründet worden. Wie hoch das künftige Risiko eines Krieges wegen Wasser im Nahen Osten ist, darüber streiten die Experten. Die UN warnen vor dem wachsenden Konfliktpotenzial, auch um Aufmerksamkeit zu erregen. Experten wie der Chef des "International Water Management Instituts", Frank Rijsberman, halten solche Waffengänge für unwahrscheinlich, denn "die Vorteile einer Zusammenarbeit sind überwältigend". Zudem stellt sich die Frage, wie ein Krieg ums Wasser zu gewinnen ist. Ist es denkbar, Territorien dauerhaft zu erobern, die Bevölkerung zu töten oder zu vertreiben, um Wasser zu haben?
Tatsächlich könnte man durch grenzübergreifendes effizientes Wassermanagement einen Kollaps womöglich verhindern. Vor allem Israel hält hier die Schlüsselposition. Israeli verbrauchen dreimal mehr Wasser als ihre palästinensischen Nachbarn. Ein verschwenderischer Lebensstil im Privaten hat Anteil daran, aber viel mehr die Landwirtschaft. Die Bauern im Nahen Osten verbrauchen 74 Prozent des Wassers. In Israel kommt hinzu, dass Pflanzen wie Baumwolle und Zitrusfrüchte angebaut werden, die sehr große Wassermengen benötigen. Andere Früchte und der Verzicht auf Autarkie bei der Lebensmittelversorgung würde viel Wasser sparen - eine politische Entscheidung.
Das Misstrauen der Regierungen hat bisher ein Gesamtkonzept verhindert. Zwischen Israel und Jordanien immerhin gibt es einen Nutzungsvertrag. Auch hat Jerusalem 2002 mit dem Grundsatz gebrochen, kein Wasser von anderen Staaten zu kaufen. Seither wird es von der Türkei beliefert. Erst im Dezember wurde der Bau neuer Pipelines vereinbart. Die Nutzung von Abwasser und Entsalzungsanlagen könnte verhindern, dass die Staaten der Region wie bisher nicht erneuerbare fossile Wasservorkommen anzapfen. In Syrien und Jordanien müsste die Abwassertechnik modernisiert werden. Die Hälfte des Wassers versickert dort oder wird illegal abgezapft. In der Türkei verdunsten riesige Wassermengen aus den 20 Stauseen. Intensive Landwirtschaft befördert den Aufschwung, verbraucht aber viel Wasser.
Dieter Fuchs, "Ein explosives Element im Nahen Osten", in: Stuttgarter Zeitung vom 27. April 2007





Wüste – Wikipedia: "Trockenwüsten unterliegen starken Temperaturschwankungen. Tagsüber erhitzt sich der Boden aufgrund der schlechten Wärmeleitung des quarzhaltigen und luftdurchsetzten Wüstenbodens nur oberflächlich. Zudem kann dieser im Vergleich zu feuchten Böden nur wenig Wärmeenergie speichern (Wasser kann etwa sechs Mal soviel Energie speichern wie Sand). Durch die geringe Wolkenbildung dringt tagsüber Wärmestrahlung zwar ungedämpft zu Boden und erhitzt diesen sehr stark (bis zu etwa 70°), strahlt allerdings nachts die wenige gespeicherte Wärme ungehindert ins Weltall ab (Wolken wirken als Isolierungsschicht sowohl vom Weltall zur Erde als auch umgekehrt). Dieses ruft Temperaturunterschiede von 50 K und mehr hervor.

Dieser Effekt ermöglicht auch in den trockensten Wüsten bescheidenes Leben. Wegen der starken Abkühlung wird ein bodennaher Taupunkt erreicht. Pflanzen und andere Lebewesen können dann von den gebildeten Tautropfen leben.

Aufgrund der starken Temperaturschwankungen wird die Verwitterung in der Wüste enorm gefördert."



Stichwort: Wüstenbildung | Politik | Deutsche Welle | 06.01.2006: "Die Vereinten Nationen sehen die Gesundheit und Lebensgrundlage von mehr als einer Milliarde Menschen in über 100 Ländern durch Landerosion bedroht. Dürreperioden und Wüstenbildung verursachen jedes Jahr schätzungsweise 42 Milliarden Dollar Schaden durch Ernteausfälle."





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