24 Oktober 2007

Eine Kirche zum Weglaufen

taz, die tageszeitung :: Artikelseite: "Eine Kirche zum Weglaufen KOMMENTAR VON REINER WANDLER Spaniens Bischöfe haben nichts gelernt. Die Seligsprechung von 498 Märtyrern aus dem Bürgerkrieg beweist, dass die spanische katholische Kirche noch immer dort verhaftet ist, wo sie in der Franco-Diktatur stand: im 'Nationalkatholizismus'. Alle Opfer wurden - in erklärbaren, wenn auch durch nichts zu entschuldigenden Akten der Gewalt - von denen ermordet, die die Republik verteidigten. Doch auch wenn die Kirche Tausende von Märtyrern zu beklagen hat, macht sie das noch lange nicht selbst zum Opfer. Mögen die Bischöfe sie noch so gerne als solches hochstilisieren. Mehr zum Thema * Selig sind Spaniens Frankisten> Die spanische katholische Kirche war schon immer eine der reaktionärsten in Europa. Am Ende des Mittelalters sorgte sie für die religiöse Säuberung der Iberischen Halbinsel. Juden und Muslime, die jahrhundertelang friedlich mit den Christen zusammengelebt hatten, wurden vertrieben oder zum Christentum zwangsbekehrt. Nirgends wütete die Inquisition so wie in Spanien. Und nirgends hatte sich die Kirche immer wieder so eindeutig auf die Seite der Mächtigen und Reichen geschlagen wie in Spanien. Der Bürgerkrieg wurde zum Kreuzzug erklärt, die Diktatur zum 'Nationalkatholizismus'. ....."

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