24 September 2006

Dunst

Hi 21, 34
Wie tröstet ihr mich nun mit Dunst? Und von euren Antworten bleibt nur Treulosigkeit übrig.

Angesichts des missbrauchenden Gottes: Eine Protesttheologie: "......Aber am wichtigsten ist protestieren; das heisst, die Warhheit bis hin zu Gott sagen. Hier enthält die Tradition viele Beispiele: Abraham der gegen die Zerstörung Sodoms protestiert. Hiob der gegen seinen eigenen Missbrauch protestiert. Das ganze Buch Hiobs ist ein Protest. Hiob lehnt Gott nie ab; Hiob lehnt auch die Macht Gottes nicht ab. Hiob protestiert: ich bin schuldlos; Du, Gott, bist ungerecht. In der Tradition findet man auch liturgische Gedichte in denen gegen das Schlachten der Juden, das immer ein Teil der Kreuzzüge war, protestiert wird. Man findet auch den 'Din Torah' -- ein Gerichtsverfahren, mit Rabbinern als Rechtanswälte und Richter, in dem Gott der Angeklagte ist. Einer der stärksten Texte der Protesttradition ist Psalm 44. Ich habe den Text dieses Psalmes für Sie prepariert und ich möchte ihn Ihnen vorlesen und erklären. Psalm 44 ist in fünf Teile geteilt. Die ersten zwei Teile wurden gerade vor dem Eintritt in einen Krieg hergesagt. Dieser Teil war vielleicht ein Gebet weil wir die Stimmen des Volkes und der Priester hören können. Passen Sie auf den Wechsel von Pronomina zwischen Priester und Volk im zweiten Teil auf. [read 1 and 2] Zwischen dem zweiten und dem dritten Teil ist etwas passiert. Das Volk hat den Krieg verloren; die Niederlage war schwer -- viele Verluste. "


2 Gott, wir haben es mit unseren eigenen Ohren gehört,
unsere Väter haben es uns erzählt,
was du getan hast zu ihren Zeiten, vor alters.
3 Du hast mit deiner Hand Nationen enterbt
dann hast Du unsere Ahnen eingesetzt;
Du hast die Völker verderbt, und sie vertrieben.
4 Wahrlich, unsere Ahnen haben das Land nicht eingenommen durch ihr Schwert,
ihr Arm half ihnen nicht;
sondern deine Rechte, dein Arm, und das Licht deines Angesichts
denn du hattest Wohlgefallen mit ihnen.
5 Du, Gott, bist mein König.
Befehle den Sieg Jakobs!
6 Mit dir werden wir unsere Feinde durchbohren.
Mit deinem Namen werden wir die, die sich uns widersetzen, zertreten.
7 Wahrlich, ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen
und mein Schwert kann mir nicht helfen.
8 Wahrlich, du hast uns auch wider unsere Feinde geholfen
und hast zu Schanden gemacht die, die uns hassen.
9 Täglich rühmen wir durch Gott;
deinem Namen danken wir ewig. Sela.
10 Aber jetzt verlässt und beschämst du uns.
Du ziehst nicht aus mit unserem Heer.
11 Du schlägst uns in die Flucht vor unserem Feind.
Die, die uns hassen, zerfleischen uns freiwillig.
12 Du gibst uns wie Schafe zum Frass.
Du zerstreust uns unter die Nationen.
13 Du verkaufst dein Volk umsonst.
Du gewinnst nichts an ihrem Preis.
14 Du machst uns zur Schmach unserer Nachbarn,
zum Spott und Hohn derer, die um uns sind.
15 Du machst uns zum Beispiel unter den Nationen,
zum Kopfschütteln unter den Völkern.
16 Täglich ist meine Schmach vor mir,
mein Antlitz ist voller Scham
17 von den Stimmen der Vorwerfer und Gotteslästerer,
von dem Wunschbild der Rache am Feind.
18 Dies alles ist über uns gekommen,
doch haben wir dich vergessen?!
Haben wir deinen Bund verlassen?!
19 Unser Herz ist nicht abgefallen,
noch unser Gang von deinem Weg gewichen.
20 Obwohl du uns in betrübtem Ort zerschlägst
und uns mit tiefer Finsternis bedeckst,
21 haben wir den Namen unseres Gottes vergessen?!
oder unsere Hände in Gebet zum fremden Gott erhoben?!
22 Lass Gott selbst es nachprüfen!
Er kennt ja unseres Herzens Grund!
23 Täglich werden wir ja deinetwillen getötet!
Wir sind wie Schafe zum Schlachten!
24 Wache auf!!
Warum schläfst du, Herr?!
Erwache!!
Verstosse uns nicht ewiglich!
25 Warum verbirgst du dein Angesicht?!
Warum vergissest du unser Elend und unsere Drangsal?!
26 Denn unsere Seele ist in den Staub zerstampft,
unser Leib klebt am Erdboden.
27 Steh' auf!!
Hilf uns!!
Erlöse uns um deiner gnadevollen Liebe willen!!



Kind des Lichts

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